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Ausbildung

29er EM Rungsted 2022

Rungsted. Vier KYC-Teams stellen sich bei der Europameisterschaft der Nachwuchsklasse der Konkurrenz von 160 Boote aus 25 Nationen. Darunter – erstmals in einem Boot – die Brüder Per und Frederik Schwall. Sie berichten:

Nach der Kieler Woche ist vor der EM – fanden die KYC-Teams Emma Kohlhoff/Luise Schmidt, Marie Laudes/Jonna Hausberg, Luca Sartori/Tess Baumann und Per Schwall/Frederik Schwall. Direkt nach Abschluss des großen Eurocups im Heimatrevier starteten sie gen Dänemark. Hier stand das nächste große Messen vor der Weltmeisterschaft an. Fast die gesamte Weltspitze der Klasse trat an, um sich für die WM Anfang August optimal vorzubereiten. Die Teilnehmer kamen u.a. aus Neuseeland, Australien und Hongkong nach Dänemark. 
Eine hohe Leistungsdichte und spannende Rennen erwarteten die Nachwuchssegler*innen. Auf dem Plan standen drei Vermessungstage, danach drei Tage Qualifikationsserie und drei Tage Finalserie. Durch eine perfekte Organisation auf dem Wasser wie auch an Land konnten die Wetterbedingungen optimal genutzt werden. Das Feld wurde in vier Fleets mit je 40 Booten eingeteilt. Nach neun Wettfahrten standen die Teilnehmer der Gold-, Silber-, Bronze- und Emerald-Gruppe fest. 

Nach einer Eingewöhnungszeit von acht Wochen zusammen auf einem Boot und für Frederik in einer völlig neuen Rolle als Vorschoter waren wir happy, uns mit Rang 37 nach Beendigung der Qualifikationsserie als eines von fünf deutschen Teams für das Goldfleet zu qualifizieren. In weiteren acht Rennen der Finalserie wurde den Teilnehmer*innen ihr gesamtes Können abverlangt. Von Starkwindrennen mit viel Welle und für den Øresund typischer Strömung bis hin zu Leichtwindrennen bei böigen und ablandigen Winden war alles dabei. Auch der Kampf um den Europameistertitel blieb bis zum Schluss spannend. Zunächst sah es über lange Zeit nach einer Titelverteidigung der Vorjahressieger Gebrüder Dehn-Toftehøj aus Dänemark aus. Die amtierenden Weltmeister aus Spanien Gebrüder Codoñer griffen zuletzt ebenso wie die Franzosen Goron und Clochard in den Titelkampf ein. In der Finalserie dominierte das neuseeländische Team George Lee Rush und Seb Menzies das Feld und siegte zuletzt in der Gesamtwertung. Den Europameistertitel trugen jedoch die Franzosen Goron und Clochard nach Hause.
Bestes deutsches Team wurden die Gebrüder Anton und Johann Sach auf Rang 13 vor Carl Krause und Max Georgi (16.). Wir selbst arbeiteten uns von Rennen zu Rennen der Finalserie nach vorne und wurden mit Gesamtrang 21 als drittbestes deutsches Team für unsere Anstrengungen belohnt. 
Besonders wird uns aber der Teamspirit unter allen KYC- und SVSH-Kadermannschaften in Erinnerung bleiben. Wir hatten eine wirklich lustige und bereichernde Zeit zusammen. Trotz Verletzungen und hoher körperlicher Belastungen haben alle bis zum Schluss gekämpft und durchgehalten.
Nun bleiben uns drei Wochen Zeit für Erholung und Trainingsvorbereitungen auf die WM im spanischen El Balís, wo uns auf dem Mittelmeer mit großer Dünungswelle und voraussichtlich leichteren Winden ganz andere Bedingungen erwarten.  

Text: Per und Frederik Schwall