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Ausbildung

Geschwaderfahrt der Schulungsgruppe Himmelfahrt 2015

Am Himmelfahrtstag war es endlich soweit. Die Aegir, Alfried und Taffi setzten mittags Segel für unsere erste Geschwaderfahrt 2015.

Auf der Aegir eine reine Männercrew (Dittmar Kettler als Skipper, Klaus Reese, Bernhard Küper und Dye Jensen), auf der Taffi eine reine Frauencrew (Christine Bertram als Skipperin, Svitlana Sharyfulina, Ulrike Küper und Güde Horn) und auf der Alfried eine gemischte Crew (Christoph Jahn als Skipper, Andreas Koch, Catha Prien, Elke Necker und Christine Merk).

Für die Aegir gab`s unmittelbar nach dem Auslaufen ein Boje-über-Bord-Manöver unter Motor und nach dem Segelsetzen unter Segel als Test für die Fähigkeiten der Mannschaft und dann ging es den anderen hinterher. Bei bedecktem Himmel aber schönem Wind mit 16-20 Knoten aus Nord-West ging es nach Marstal, dem ersten Etappenziel. Dort traf die Aegir (überraschenderweise) als erste ein und konnte einen Liegeplatz am Kopf von Steg 5 ergattern, so dass die Alfried und die Taffi bei ihr längsseits gehen konnten.

Das war auch gut so, denn für das gemeinsame Abendessen mit Schinken, Spargel, neuen Kartoffeln und Sauce Hollandaise wurde auf allen drei Booten gemeinsam gekocht und dann in der Messe der Elans gemeinsam gegessen. Das hat allen sehr gut geschmeckt und auch der anschließende Abend bis kurz nach Mitternacht hat allen viel Spaß gemacht.

Der Freitag, für den Flaute angesagt war, überraschte auch Meeno Schrader, der am gleichen Steg neben uns lag, mit einem geschenkten Wind von 8-12 Knoten am Vormittag. Bei dazu herrlichem Sonnenschein setzte die Aegir die Segel, um untenherum das nächste Ziel Mommark anzusteuern, während die Alfried und die Taffi durch die Rinne oben um AerØ herum das gleiche Ziel anvisierten. Bei allen war viel Sonnencreme gefragt. Es wurde ein herrlicher Segeltag. Taffi und Alfried kamen naturgemäß etwas später im Hafen von Mommark an und bekamen nicht mit, wie die Aegir nun doch Schwierigkeiten hatte, in die versandete Hafeneinfahrt zu gelangen, die eigentlich bis Ende April schon ausgebaggert sein sollte. Nachdem es im Schritttempo in der Hafeneinfahrt nicht mehr weiterging und die Logge nur noch 1,70 m zeigte, erschien der Hafenmeister, der sich das Hafengeld für die 46 Fuß-Yacht nicht entgehen lassen wollte, und erklärte, man müsse etwa 1,50 m weiter nach Steuerbord und dort sei es etwas tiefer. Im Hafen selbst habe man dann aber überall Tiefgang bis 3,40 m. Tatsächlich hatte der Hafenmeister Recht und wir ergatterten einen wunderschönen Liegeplatz vis-a-vis zu den sehr komfortablen Duschen und Toiletten beim Servicehaus, wo man auch Kochen und Abwaschen kann. Alfried und Taffi gingen wieder längsseits, die nach einem wunderschönen Segeltag nachmittags doch etwas in die Flaute gekommen waren. Das Abendessen und den Sonnenuntergang konnten die drei Crews jeweils im Cockpit genießen bis dann alle die Messe der Aegir füllten, wo nach und nach bei gelöster Stimme jeder einen Schwank aus seinem Leben erzählte und der Abend um kurz nach Mitternacht ausklang.

Für Samstag hatten wir vereinbart nach Damp zu gehen, was nunmehr bei bedecktem Himmel, aber schönem Wind, zwischen 16 und 22 Knoten stattfand. Die Elans gingen innen am Sperrgebiet vorbei und mussten zuletzt kreuzen, während die Aegir den längeren Weg außen um das Sperrgebiet herum nahm und nur eine Wende fahren musste, um mit Kurs 250° in den Hafen einlaufen zu können. Diesmal lagen wir nicht im Päckchen, aber zumindest am gleichen Steg, was für das wiederum gemeinsame Abendessen äußerst positiv war. Gekocht wurde auf Taffi und Alfried mit den Vorräten von allen Schiffen. Aus 32 Eiern, 2,5 kg Kartoffeln, 500 g Tomaten, 5 Zwiebeln sowie Schinken wurde ein Bauernfrühstück gezaubert, das alle 13 hungrigen Mäuler stopfte. Das Highlight war dann der Nachtisch, bei dem sich Christine Merk als Sterneköchin erwies. Gebackene Banane mit einem Schuss weißen Rum an Vanilleeis mit Schokostreuseln für 13 Personen – das war eine Meisterleistung. Der Resteverzehr ging auf den Elans weiter und betraf nunmehr die flüssigen Vorräte. Während zwei ältere Herren eingedenk des kommenden Starkwindtages und der schon vergangenen langen Abende in Marstal und Mommark sich früh verabschiedeten, wurden die nautischen und anderen Gespräche bis 01:00 Uhr - von wenigen sogar bis 03:00 Uhr nachts fortgesetzt.

Der eine und die andere sahen am nächsten Morgen dementsprechend nicht ganz frisch aus als es schon um kurz nach 09:00 Uhr hieß: „Leinen los und Segel setzen Richtung Heimathafen!“ Der Wind blies zunächst aus West- Nord-West mit 22 Knoten, so dass alle bereits die G4 setzten und das zweite Reff ins Groß steckten, was sich als positiv erwies als es auf der Eckernförder Bucht mit 30 Knoten blies. Die Aegir mit der größeren Segelfläche und zwei ausgeschlafenen älteren Herren an Bord lief nicht unter 7,5 Knoten, kratzte fast die 11 Knoten und war schon in der Strander Bucht als die angesagten Schauerböen mit Hageleinlage dort nun um die 30 Knoten Wind brachten. Alfried und Taffi bekamen das Ganze noch außerhalb der Förde mit Böen bis 40 Knoten ab. Die Taffi mit dem höheren zweiten Reff konnte das Groß weiterfahren, während Alfried das Groß wegnehmen musste und unter G4 immer noch mit weit über 7 Knoten durch die Ostsee zog. Als dann alle wieder ohne Blessuren und Bruch an Bord in Becken 3 und 4 in Düsternbrook festgemacht hatten, waren die letzten Schauerböen verzogen und klarte sich der Himmel auf.