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Ausbildung

Fest nach über 7.900 Seemeilen

Kiel/ Strande. Nach 14 Monaten auf Tour kehrt die SY Arndt des Kieler Yacht-Clubs in den Heimathafen zurück. Rund 200 Mitglieder des Clubs haben das Flaggschiff der Schulungsgruppe über 25 Etappen bis ins Mittelmeer nach Valencia und um die Britischen Inseln gesegelt.

Alle Mann an Bord! - Sie alle sind auf der SY Arndt gesegelt, haben geholfen, das Schiff bis Valencia und zurück zu bringen. (c) Carina Wegner/ KYC

„Der Wind dreht auf nordwestliche Richtungen, bleibt schwach bis mäßig. Das beschert uns nun die Gelegenheit auch am letzten, vollen Segeltag den Spinnaker zu setzen. Das lässt sich die Crew natürlich nicht zwei Mal sagen. Und so läuft die Arndt unter vollen Segeln auf ihren Heimathafen zu“, so Skipper Dye Jensen von Bord der SY Arndt. 
Dann ist es so weit: Das Flaggschiff der Schulungsgruppe (SG) läuft in Strande ein – geschmückt mit Gastlandsflaggen aus 13 Ländern und Regionen. Mit lautem „Hallo“ heißen Seglerinnen und Segler aus dem Kieler Yacht-Club die Arndt in der Heimat willkommen. 
Hauke Bohnen, der Takelmeister des Clubs, begrüßt Schiff und Crews. In 25 gesegelten Etappen und mit „25 ganz tollen Crews, die alle für sich Erlebnisse mitgenommen haben, über die sie noch in Jahren reden werden“ hat das Schiff über 7.900 Seemeilen zurückgelegt.
Alle Mitglieder des Clubs waren auf der Mittelmeer-Reise willkommen, die der Takelmeister vorstandsseitig organisiert hatte. "Es war eine Vereinsreise, die über den Club hinweg, vom Vorstand bis in die Sparten und zu den Mitgliedern, sehr gut angenommen worden ist", erläutert Hauke Bohnen. Hand in Hand hatten die Crews gearbeitet und so die (Weiter-)Reise des Schiffs ermöglicht, wie der Takelmeister erzählt: „Einer Pechvogelcrew ist der Propeller weggeflogen. Bevor sie ihn reparieren konnten, war die gesamte Crew corona-positiv und lag in der Koje. Die Nachfolgecrew hat das aufgefangen, die Ersatzteile bestellt, die Reparaturen durchgeführt und ist in sechs Tagen von Nordspanien nach Lissabon gesegelt. Eine Yachtschulcrew unter der Leitung von Klaus Reese hat die Verspätung super aufgeholt und die Arndt innerhalb, von viereinhalb Tagen dahin gebracht, wo sie eigentlich 14 Tage vorher hätte festmachen sollen. Ganz tolle Leistung“, lobte der Takelmeister. „Dieter Simmat hat zwei Etappen aufgefangen und das Schiff von Lissabon nach La Coruña gesegelt. Der Rest hatte wieder viel Spaß“, lächelt er. Das Ganze war kein Zuschussprojekt: „Die Reise hat 33.000 € in die Kassen des Vereins gespült. Nach Abzug der Kosten bleiben 23.000€ Nettoerlös. - Dye hat über Wochen regelmäßig alle drei Tage berichtet, so dass wir alle immer fast live dabei waren. Vielen Dank dafür“, freut sich Bohnen.
350 Seemeilen – rund 700 Kilometer – waren die wohl längste Strecke, die die Arndt am Stück zurücklegte, vom schottischen Fraserburgh bis  ins dänische Thyboroen am Westeingang des Limfjords, quer über die Nordsee, an Bord die erfahrenen SG-Skipper Klaus Reese und Dye Jensen, die die X442 über mehr als fünf Etappen geführt haben  – mit einer Crew die das Schiff unterwegs noch kennen lernte. „Das war keine Vergnügungsfahrt, sondern eine Ausbildungsreise“, so Reese. „Auf vielen Etappen haben wir unsere Crews erst einmal fit gemacht. Allein im Limfjord sind wir dann über 40 Halsen gefahren, bis wir Kurs Skagerrak genommen haben.“ 
Wo es am schönsten war? „Wir waren in Mittelmeer, in Atlantik und Nordsee, sind zwei Mal durch die Biscaya gefahren. Dabei sind wir keinen feindlichen Orcas begegnet, haben aber Hunderte von Delfin- Begegnungen erleben dürfen. Wir haben große Seehunde und auch kleinere in Irland, Schottland und Dänemark gesehen und das Meeresleuchten im Mittelmeer erlebt“, schwärmt Reese.

Text: CW

Die Crews berichten auf www.kyc.de und im Mittelungsblatt.