Mit 4-5 Beaufort greift uns ein passender Nordwestwind in die Segel, und so strebt die Arndt alsbald mit fast 10 kn Fahrt unter Groß und G I ungestüm in Richtung Osten. Beim Verlassen der britischen Hoheitsgewässer melden wir uns über Funk ordnungsgemäß bei Aberdeen Coastguard ab und sind nun „seabound“ und in Richtung Kontinentaleuropa unterwegs.
Unser Wachsystem sieht für jeden der 6 Crewmitglieder pro Tag 4 Tageswachen von 3 Stunden und 3 Nachtwachen von 4 Stunden vor. Dadurch verschieben sich die Wachzeiten täglich so, dass über die geplante Dauer der Reise eine faire Verteilung der Wachzeiten entsteht. Die Bordroutine setzt schnell ein, und bald wird auf See ein leckeres Hühnchencurry auf die Back gezaubert.
Das Wetter hält sich perfekt an die Vorhersagen und beschert uns mehr oder weniger frische, durchgehend nordwestliche Winde, die uns schnell vorankommen lassen. Immer wieder begleiten uns Delphine. Die mondlosen Nächte sind kühl, und zumeist frischt der Wind etwas auf. Die rollt schräg von achtern heran. Bereits nach der zweiten Nacht auf See kommt im Osten die dänische Küste in Sicht. Und tatsächlich erreichen wir hocherfreut nach 350 Seemeilen und knapp 50 Stunden Fahrtzeit (das entspricht immerhin einer Durchsvhnittsgeschwindigkeit von 7 kn) unser nächstes Ziel, nämlich das kleine Örtchen Thyboroen am Westeingang des Limfjords. In der Einfahrt zum Limfjord erwarten uns wiederum ein paar Delphine, als wollten sie uns willkommen heißen. Thyboroen selber empfängt uns mit Sonnenschein und einem fast leeren Hafen. Von hier aus wollen wir in den nächsten Tagen mit der Arndt den Limfjord erkunden und freuen uns schon jetzt auf diesen neuen Abschnitt unserer Reise.

Mit den besten Grüßen von der Arndt
Dye