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Ausbildung

Dänische Inseln statt Irische See

Klaus Reehse & Kristina Schröder berichten von der Sommerreise mit der SY Taffi der Schulungsgruppe: Eigentlich wollte ich ja im Juli nach Glasgow fliegen, die Arndt übernehmen und mit ihr vier Wochen lang bis nach Brest segeln. Daraus wurde wegen Covid-19 nichts und ich hoffe, dass das Ganze nur verschoben und nicht endgültig aufgehoben ist. 

Als sich abzeichnete, dass die Dänen wohl ihre Häfen wieder öffnen werden, habe ich mich sofort über die elektronische Segelliste der Schulungsgruppe mit Ute Rogawski und Björn Norkeweit für einen Sechs-Tage-Törn vom 23 bis 29. Juni verabredet. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Nach diesem Motto segelten/ motorten wir am Dienstag nach Marstal. Eine gängige Strecke für die Taffi. Strahlend blauer Himmel, aber leider kein Wind, dafür am Nachmittag wunderschönes Baden in der Hafenlagune und später auch am Strand. Am Gästesteg waren die Dänen in der absoluten Mehrheit, was normaler-weise in Marstal nicht der Fall ist. Man musste keinen Platz suchen, sondern man konnte sich einen Platz aussuchen. Nette dänische Nachbarn gestatteten uns die Nutzung ihrer SUP, was Ute und Björn zu einer Paddeltour auf der Hafenlagune nutzten. Am Abend erlebten wir die verschiedenen St. Hans Feuer, die die Dänen traditionell am 23. Juni abhalten. Überall brannten die, teilweise mit Feuerwerk, aber leider auch mit erheblichen Emissionen. So mussten wir das Deck der Taffi schrubben, weil dort Ascheregen nieder¬gegangen war. 
Alles in allem ein erster wunderbar entspannter Tag mit Spaziergang und viel Baden. 

Am zweiten Tag ging es nach Ärösköping – allerdings nicht mit dem Schiff, sondern per Fahrrad, weil der Wind immer noch nicht blies. Von Marstal nach Ärösköping führt eine wun-derschöne Strecke an der Küste entlang. Den Rückweg haben wir über die Beltseite versucht. Das war anstrengend und auch nicht wirklich schön. In Ärösköping haben wir ein Risted Pölser gegessen, was wir uns für Dänemark ja vorgenommen hatten und wir konnten ein wunderbares Fruchteis an der Kirche genießen. Im Gegensatz zu normalen Zeiten waren da sogar Sitzplätze. Auf Aero gab es kaum Beschränkungen wegen Covid-19. Niemand musste eine Maske tragen. Man sollte nur Abstand halten. Alles war wie normal nur nicht so voll. 

Am dritten Tag konnten wir dann bestens segeln und es ging von Marstal nach Svendborg. Unter Motor fuhren wir zunächst durch die Marstalrinne Richtung Rudköbing und dann unter Segeln vor Stynö direkt am Hafen entlang. Eine wunderschöne Kreuz, bei der wir die ganze Breite zwischen Untiefen nutzen konnten. Unter Motor ging es durch die Rinne bei Rudkö¬bing und unter der Brücke hindurch bis wir wieder Segel setzen konnten zwischen Fünen und Langeland. Wir sind dann natürlich nicht sofort Richtung Svendborg gesegelt. Uns ging es ja nicht um das Ankommen in einem Hafen, sondern um die Strecke zwischen den Häfen. Deshalb sind wir zunächst Richtung Lohals gesegelt und dann zurück. Ursprüng¬lich wollten wir nach Troense, um dann Valdemar Slot zu besuchen. Dieser kleine Hafen war aber sogar zu Coronazeiten ausgebucht. Wir entschlossen uns daher, ein paar Meilen weiter nach Svendborg zu fahren, wo wir im wunderschönen Gästehafen einen prima Liegeplatz bekamen. Abends haben wir dann einen langen Spaziergang durch Svendborg gemacht und im Ort zu Abend gegessen. Auch hier war von Corona keine Spur. Die Tische waren etwas weiter auseinander gesetzt und etwas mit Plexiglas geschützt. Niemand musste Maske tra-gen. Wir hatten schon fast vergessen, wie es in Deutschland war. 

Am vierten Tag haben wir dann die Strecke Svendborg – Skarö zurückgelegt. Eigentlich sind das nur rund 6 Seemeilen, denn Skarö liegt ja unmittelbar neben Tasinge und Ballen gegen-über. Allerdings war so schöner Wind, dass wir die Rinne zwischen Skarö und Tasinge durchsegeln konnten. Auf der anderen Seite sind wir dann Richtung Drejö gesegelt und haben einen Abstecher nach Ärösköping gemacht, ohne dort anzulegen. Wir sind um Drejö herum wieder nach Skarö gesegelt und in den Hafen eingelaufen. Skarö ist eine sehr schöne kleine Insel mit einem sehr schönen kleinen Hafen. Allerdings waren die Boxen, die dort zur Verfügung standen, selbst für die Taffi etwas knapp. Unsere Box war etwa 10 cm breiter als das Schiff. Der Anleger hat aber ohne Schrammen bestens geklappt. 

Am fünften Tag sind wir von Skarö nach Söby gesegelt. Zunächst ging es wieder durch die Rinne zwischen Skarö und Tasinge und dann Richtung Ärösköping, wo wir uns die Anker-bucht westlich von der Halbinsel angesehen haben. Da werden wir demnächst sicherlich einmal ankern, wenn wir nicht unbedingt nach Ärösköping einlaufen wollen und genügend Proviant an Bord haben. Auf dem Weg weiter nach Söby wurden dann viele Segelmanöver gefahren, schließlich sind wir eine Schulungsgruppe. Im Hafen von Söby angekommen, konnten wir dann ein ausgedehntes Bad an der neben dem Hafen gelegenen sehr sauberen Badestelle nehmen. Der anschließende Sparziergang durch den Ort führte zu der Erkennt¬nis, dass an Söby der Hafen das Schönste ist und der Rest nicht lohnt, wenn man nicht bei Finn Brötchen holen möchte. 

Am Sonntag ging es nur noch von Söby nach Fynshav. Hier war mehr Wind angesagt und wir hatten auch Böen um 5 Bft. Wir haben aber auch hier natürlich nicht den direkten Weg genommen, sondern sind zunächst einmal auf dem Belt hin- und hergekreuzt und haben uns mit einem anderen Boot eine kleine Wettfahrt geliefert, die wir standesgemäß gewonnen haben (die anderen waren einfach kleiner). Das Wetter war nicht mehr ganz so gut, wie an den Tagen zuvor und wir hatten starke Böen, so dass wir nunmehr auch das Reffen noch üben konnten einschließlich des Ausreffens. Auch das Ölzeug wurde wichtig, während wir die gesamten Tage vorher in kurzer Hose gesegelt sind. Am Nachmittag erreichten wir dann Fynshav, einen Hafen, der von vielen Deutschen genutzt wird, die ihr Schiff dort liegen haben. Ein Stegnachbar aus Hamburg berichtete, dass er von Hamburg aus knappe zwei Stunden benötigt und dann eben sofort im dänischen Inselmeer ist und nicht erst von Kiel oder Strande, wo er vorher lag, einen Tag segeln muss, um die schönen Ziele zu erreichen.

Am Montag, dann kam die Desinfektion der Taffi nach dem Hygienekonzept des KYC an die Reihe. Wir haben also nicht nur, wie üblich und sinnvoll, das gesamte Schiff gereinigt und neu Wasser getankt und alle technischen Anlagen überprüft. Wir haben auch mit Desinfekti-onsmitteln unsere Spuren beseitigt und das Schiff für die Nachfolgecrew vorbereitet, die uns am Mittag des Tages dann die Taffi abnahm und uns ihren Pkw überließ, mit dem wir nach Kiel zurückfahren konnten. Der zweite Teil der „Sommerreise der Taffi“ wird von Kristina in diesem Heft berichtet. 

Wir hatten jedenfalls fünf wunderbare Segeltage überwiegend in kurzer Hose und mit einem Highlight auf Skarö – nämlich einem Fruchteis mit Birkenwasser. 

Text: Klaus Reese 

Spontan ist am Besten- oder wie man Schweinswale trifft …
Dänische Südsee Teil 2 – Fynshav – Kiel 104 SM

Es soll hier nicht zur Routine werden, aber auch in Saison Nr. 2 bin ich  immer noch Greenhorn auf dem Wasser.
Begierig auf die Boote zu kommen, gebremst durch... Gründe. Den schwierigen Saisonstart haben wir alle erlebt, er muss hier nicht näher beleuchtet werden, eine persönliche Note soll mir trotzdem erlaubt sein: So hatte ich mir meine erste Saison als Vollmitglied und Schriftwartin der Schulungsgruppe nicht vorgestellt. Doch wir wissen ja alle:enn wir Pläne machen,kommt es sowieso anders. Und das ist im Fall der Sommerreise 2020 zumindest für ein Drittel der Crew (mich ;-)) Gold wert und ein Hauptgewinn. 

Eigentlich, ja eigentlich wäre Kieler Woche gewesen. Eigentlich, ja eigentlich wäre die Arndt auf große Tour gegangen. Nun muss umdisponiert werden. Einem glücklichen Zufall folgend spreche ich im richtigen Moment mit Lutz und stelle fest, hej, ab dem 29. Juni ist die Taffi nach einem Crew-Wechsel in der dänischen Südsee und hat definitiv noch Platz für eine dritte Person an Bord. 
Kurz überlegen. Was gibt es zu überlegen? Spontan sage ich ja. Das hat doch letztes Jahr von Klaipeda nach Kiel schon so gut geklappt. Nicht denken. Nicht zögern. Machen! 
Ölzeug kaufen. Sachen packen (erneut viel zu viel, lernt man das irgendwann?) und am 29. Juni mit dem Auto zu dritt nach Fynshav: die Crew bestehend aus Lutz, M. und mir, Kristina. Vor der Grenze noch ein gut organisierter Proviantkauf. ..,
So ein Essensplan ist alles. Allerdings artet auch dieser Einkauf zeitlich aus, wenn man ihn in einem völlig überdimensionierten fremden Supermarkt absolviert. Aber: Alles gefunden, alles gekauft, die Mund-Nasen-Bedeckung irgendwann vergessen oder ignoriert, können wir schließlich gut ausgerüstet  vor dem  Grenzübergang nach Dänemark in einem halbstündigen Stau gemütlich verschnaufen. Das sind schon komische Zeiten. Als Schleswig-Holsteiner genießen wir Privilegien, die uns dann ohne Probleme nach DK einreisen lassen. Und plötzlich fühlt es sich an wie URLAUB! 
In Fynshav übergeben Klaus, Ute und Björn uns die Taffi bei strahlendem Sonnenschein. Kurz die Sachen an Bord bringen und los geht es .  Flache dänische Südsee. Wir kämpfen ein bisschen beim Ablegen, aber es klappt dann doch recht schnell und wir segeln bei gemütlichen 16 Knoten von achtern, Sonne, und mit guter Laune gen Lyø . Ein kurzer Schlag. Ideal, um wirklich in den Urlaub zu starten und das Bootsgefühl (wieder) zu erlangen. 
Im Wissen, dass der Wind ordentlich auffrischen wird, sichern wir die Taffi im idyllischen Hafen von Lyø gut und genießen dann den Abend bei mitgebrachtem Kartoffelsalat und lustigen Gesprächen. Man muss sich ja auch kennen lernen, wenn man mit quasi Fremden Urlaub macht. 

Der Dienstag, 30. Juni, wird Hafentag. Das ist uns vorher klar. Angesagte 8 Windstärken mögen sportlich attraktiv sein, bieten uns aber die Möglichkeit, die Insel zu erleben. Und wir wären auch nicht losgekommen. Über Nacht verlieren wir ca. 70 cm Wasser, das Hafenbecken leert sich sichtlich, von Bord auf den Steg klettern wird stündlich schwieriger. Mit Spannung beobachten wir das Lot. Setzen wir doch noch auf? Es ist auf jeden Fall knapp.  
Lyø ist wunderschön, lädt zu einem Spaziergang ein. Wir haben Zeit zum Kochen, Skipbo spielen und entspannen. Ein traumhafter Sonnenuntergang rundet den Tag ab. 

Und dann ist schon Mittwoch, 1. Juli. Das Wasser kehrt zurück. Wir bereiten uns vor und segeln gegen 11 Uhr los. Die Strecken sind überschaubar. Tagesziel ist Drejø, das wir auch recht schnell erreichen. Man kann solche Törns aber auch strecken, indem man bei allerschönstem Wetter (die bedrohlichen Regenwolken stets neben uns lassend) Manöver übt. Mann über Bord unter Segeln. M. macht vor wie es geht, ich staune  und werde es morgen unter Motor probieren.

In Drejø angekommen sichern wir das Boot vor schwarzen Wolken, aber ohne nass zu werden und machen dann einen Ausflug über die Insel. Der Hafen ist wohl corona-bedingt sehr leer, aber einige Touristen sammeln sich doch, gehen baden im flachen Wasser, genießen die dänische Gemütlichkeit.
Drejø bietet schöne kleine Häuschen und Gäschen, ein Gartencafe und einen schönen Spaziergang. Abends zaubern wir erneut ein Königsmahl und genießen das süße Nichtstun beim Kartenspiel, Klönschnack und gemütlichen Drinks . Es regnet immer mal wieder. Unter Deck ein beruhigendes Geräusch, das danach von atemberaubenden Himmelsansichten und Regenbogen abgelöst wird. 

Wir planen noch die weitere Tour, eigentlich sollen wir doch erst Sonntag wieder in Kiel sein, aber die Wetter- bzw. Windvorhersage für das Wochenende ist Mittwoch schon „irritierend“. Die Entscheidung steht dann schnell fest: Wenn sich die Vorhersage nicht ändert, werden wir bereits am Donnerstag wieder gen Westen aufbrechen .. Aerø als Ziel. 
Geplant, umgesetzt.
Am 2. Juli starten wir gegen Mittag. Sonne. Blauer Himmel. Schäfchenwolken, 11 – 12 Knoten, alles sehr gemächlich und total entspannt . Doch es gibt ja noch eine Aufgabe, plötzlich fliegt der Fender ins Wasser. Mann über Bord. Kristina an der Pinne. Ui. Mit wohlwollender Unterstützung der erfahrenen Crew wird der Fender dreimal gerettet. Ob er ganz ohne blaue Flecken davon gekommen ist, vermag man nicht zu sagen. Geübt werden muss noch. Aber dafür ist es ja auch eine Ausbildungsreise.
Und schon an dieser Stelle darf gesagt werden, dass es das ist! Eine Ausbildungsreise. Einzelunterricht für das Neumitglied. So viel gelernt. So geduldige „Lehrmeister“ an Bord, immer wieder ausführlich alles erklärt und gezeigt. Ein Ausbildungstörn mit sehr viel Urlaubscharakter. Oder andersrum. 
Aber noch ist er nicht vorbei.
 
Es geht also nach Marstal. Schade, dass die Strecke so kurz ist, perfektes Segelwetter. Nach einer spannenden Fahrt durch die enge Fahrrinne, in der viel zu lernen ist  an Tonnen- und Seezeichenkunde, bergen wir nach der Ansteuerungstonne die Segel und motoren schließlich nach Marstal in den Hafen.
Da auch Anlegen  geübt werden will, lässt man mich mehrere Kreise durch den Hafen drehen, um dann schließlich mit dem Bug am Steg in Blickrichtung der typischen Badehäuschen am Marstaler Strand zum Stoppen zu kommen. Angekommen. „Wenn du in der SG bleibst, dann kommst du hier noch häufiger her“. Das will ich doch hoffen! Ein so schöner Ort, Sommerwetter, grillendes Volk, Livemusik und viele leere Boxen. An einem Freitagabend! An dieses neue Hafengefühl werden wir uns wohl gewöhnen müssen.

Doch wir sind hier, schlendern durch die kleine Stadt, kaufen ein paar ergänzende Vorräte im Supermarkt, süße Erdbeeren von Langeland und haben einen entspannten Abend an Bord mit Kartoffeln und Sill, geht es skandinavischer? Ein Abstecher zum Strand, ein weiterer farbenprächtiger Sonnenuntergang und ab in die Koje. 

Leider müssen wir  dann am Freitag, 3. Juli, Farvel sagen. Tak. Danmark. Die Windprognose der nächsten Tage zwingt uns, bereits einen Tag früher als geplant gen Westen und deutsche Küste zu segeln. Wir starten früh morgens. Kurz vor sieben setzen wir bereits nach einigen motorten Seemeilen die Segel und lassen Marstal in einer dunklen Schlechtwetterwolke hinter uns. Wir, die wir noch im Sonnenschein sitzen. Der Wind ist mau, aber wir kommen voran. Zwischendurch schläft er fast ganz ein, bevor er dann doch wie vorhergesagt dreht und auffrischt und wir von G I auf G III wechseln. Auch an diesem Tag „bedrohen“ uns bald dunkle Regenwolken, das Ölzeug kommt erstmals zum Einsatz. Erst gegen Kälte, auf der Schlei kurz vor Maasholm dann aber doch noch gegen Nässe. Es nieselt. 
Anlegen in Maasholm ist mit den zum Teil sehr engen Boxen noch mal aufregend, aber am frühen Nachmittag sind wir fest. Das Boot ist fertig. Und es fängt an zu gießen. Es muss einfach nur ordentlich getimed werden. Ein gemütlicher Nachmittag an Bord. Wir werden nicht alt, sind doch irgendwie kaputt vom Tag, so dass der Abend nicht lang wird. 

Am Samstag, 4. Juli geht es dann zurück nach Kiel.  Es ist morgens schon klar, dass es ungemütlich wird. Es regnet, es ist grau und es windig. Nun denn. Auf geht’s .Wir stärken uns bei einem letzten guten Frühstück (auch kulinarisch können wir wirklich nicht klagen nach dieser Reise!) und bereiten uns vor. G I – brauchen wir nicht. G III - brauchen wir nicht. Wo liegen Fock und Sturmfock? Wir kramen sie raus aus dem Vorschiff und schlagen die Fock an. Das Groß wird bereits im Hafen gerefft.
Und dann geht es los, zunächst ein Abstecher zur Absauganlage; ob man näher darauf eingehen muss, sei dahingestellt. Unser Samstag fängt allerdings damit an, dass wir den Fäkalientank absaugen. Nun, auch das als Ausbildungserlebnis zu verbuchen, zumal sogar das Anlegen seitwärts an der hohen Mauer auch noch mal eine Herausforderung ist.

Doch auch daraus lernt man und wir verlassen mit leerem Tank, neuen Erfahrungen und schon einmal etwas adrenalingepumpt gegen Mittag die Schlei. Bereits auf der Schlei kommen wir mit dem Groß mit ca. 6 Knoten Fahrt gut voran. Draußen ziehen wir dann die Fock hoch. 
Es ist schon , nun ja,windig. Segeln wird plötzlich sportlich. Die Lifebelts kommen raus. Für mich ist es eine Erfahrung, es ist schon noch mal „anders“ auf der Elan, man ist dem Wasser irgendwie so „nahe“, wenn das Boot ordentlich krängt. Festhalten. Alle Muskeln anspannen. Es macht Spaß, wenn man erst einmal weiß, wie die Pinne reagiert bei den Siebener-Böen gegen die Welle. Aber es ist auch schon irgendwie „anstrengend“. Das wird am Sonntag recht deutlich, wenn die Muskeln schmerzen. 
Das Ölzeug hält zum Glück, was es versprach. Viele Stunden im Nieselregen und trotzdem trocken.
Wir erreichen die Förde.
Das Ehrenmal Laboe ist kaum zu erkennen im Nebel, der Blick nach vorne getrübt. Also ein Blick nach hinten. Halt. Was ist das? Da springt doch tatsächlich ein Schweinswal aus dem Wasser. Willkommensgruß in der Heimat. Das gab es beim letzten Törn von Klaipeda schon. Ein Zeichen? Wir sind zuhause. Fast.

Der Wind kommt genau von vorne. Müssen wir uns jetzt noch quälen oder motoren wir? 
Strander Bucht. Motor an. Segel runter.
Und wir fahren unter Motor nach Düsternbrook. 
Zuhause. Kieler Nieselregen.
In diesem machen wir das Boot klar. Außen. Innen. Es gibt noch Bolognese vom Vortag. Eine letzte Mahlzeit ein Bord, der beste Zeitpunkt zum Resümieren der Reise. 
Wir sind uns einig. Es war schön. Es war zu kurz. Es war Urlaub. Eine Wiederholung ist fällig. 
Die Taffi bietet Raum für Erholung.
Danke an den Club dafür.

Text & Fotos: Kristina Schröder