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Ein rundes Jubiläum: 112 Jahre Kieler Yachtschule

Der 110. und der 111. Geburtstag standen unter dem Zeichen der Pandemie. Am 3. September war es nun endlich soweit. Die Kieler Yachtschule lud zur Jubiläumsfeier. Nach der Jubiläumsregatta stießen aktive und ehemalige Yachtschüler*innen, Club-mitglieder und Freunde der Jugendsparte vor dem Clubhaus an der Kiellinie auf die nächsten 112 an und nahmen zwei neue Boote in ihre Flotte auf.

© Lukas Meuser: Am Wind: Die Jubiläumsregatta.

© Paul Ingwersen: Adele Horstmann (20) tauft „Maci“, die neue J99 der Yachtschule.

© Paul Ingwersen: Hauke Berndt, Vorsitzender des Kieler Yacht-Clubs, dankt Niklas Schubert, Leiter der Kieler Yachtschule, für seinen Einsatz.

© Paul Ingwersen: Gewinner: Die Kieler Yachtschule feiert die „Silberne Möwe“.

Bei schönstem Wetter und nicht wenig Wind versammelten sich um kurz vor elf dreißig Boote an der Startlinie um die Jubiläums-regatta zu segeln. Neben der Zukunft IV gingen unter anderem auch die Haspa Hamburg und der Löwe von Bremen an den Start. Der 14 nautische Meilen lange Kurs führte bei Wind aus Ost-Süd-Ost zunächst gerade aus der Innenförde heraus, bevor kurz hinter Laboe, an der Kleverberg-Ost Tonne gewendet wurde. Da der Wind und gerade die Böen stetig bei 20 Knoten oder mehr lagen, entschied sich kaum einer dafür, auf dem kurzen Spinnaker-Kurs den Spi zu setzen. Es folgte einige Kreuzschläge vor Schilksee und dann wurde Kurs auf das Ziel auf Höhe des Friedrichsorter Leuchtturms genommen. Trocken blieb dank Wind und Welle wohl kaum jemand, aber das tat dem Segelspaß keinen Abbruch und so blickte man in glückliche Gesichter, als gegen 15 Uhr alle Schiffe nach und nach wieder in Düsternbrook im Hafen einliefen.

Die Siegerehrung bildete den Auftakt der abendlichen Jubiläumsfeier, die vor und im Yachtschulraum stattfand. In der ersten Gruppe segelte sich Nico Kaufmann mit der Bianca 414 „Valiant“ nach ganz vorne. Erster in der zweiten Wertungsgruppe wurde die „Hebe IV“, die Tboat 830i wurde geskippert von Phillip Schön. In der Double Hand Wertung belegte Volker Schmidt mit der Iskender den ersten Platz.
„Yachtschüler finden immer etwas zum feiern“, stellte der erste Vorsitzende des KYC, Hauke Berndt, fest. In einer kurzen Ansprache blickte der ehemalige Yachtschüler auf die traditionsreiche Vergangenheit der Yachtschule zurück. Der aktuelle Leiter der Yachtschule, Niklas Schubert, betonte in seiner Rede unter anderem den besonderen Aspekt, dass die Yachtschule sich als Jugendabteilung schon immer vollständig selbstverwaltet hat. „Für mich persönlich machen die aktiven Mitglieder die Yachtschule aus und es ist immer wieder schön zu sehen wie generationsübergreifend langjährige Freundschaften entstehen.“ Er überraschte alle noch mit der Nachricht, dass die Yachtschule mit der Oslo-Kuhreise in der letzten Saison erneut vom DSV die „Silberne Möwe“ für die beste Jugend-Fahrtenreise erhalten hat. Für Niklas war das Jubiläum auch gleichzeitig eine Verabschiedung: Nach drei Jahren an der Spitze des Vorstands übergibt er sein Amt an Virgil Berndt.
Im Anschluss an den Empfang wurden am Steg die zwei neusten Boote des Yachtschul-Bootparks feierlich getauft. Die 2020 gekaufte J70 Barandon ist nach dem Gründer der Kieler Yachtschule, Vizeadmiral Barandon, benannt und das modernere Nachfolgeboot für die gleichnamige J80. Seit wenigen Wochen ist eine J99 Teil der Yachtschulflotte – sie wurde auf den Namen „Maci“ getauft und fuhr bei der Regatta schon erste Erfolge ein.
Das gemeinsame Essen bot die Möglichkeit zum Geschichten erzählen und Erfahrungen austauschen. Insgesamt 150 Yachtschüler, Ehemalige, Familie und Freunde der Yachtschule waren gekommen und feierten im Yachtschulraum mit Musik von DJ Zeno noch bis spät in die Nacht.

 

Text: Merle Sophie Rickers (Beisitzerin Veranstaltungen der Kieler Yachtschule)
Bilder: Paul Ingwersen/ Lukas Meuser