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Regatten

blueribboncup mit der "Zukunft IV"

Die erste Regatta des Jahres mit der „Kuh“: Die Vorfreude auf den blueribboncup war groß! Und alle unsere Erwartungen wurden erfüllt. Sophia Groninger berichtet für die Kieler Yachtschule.

Kaum war die »Zukunft IV«  von der zweiten Etappe der Sommerreise zurückgekehrt, begannen die Vorbereitungen für den blueribboncup. Erst wurde aus- und umgestaut, die vielen überzähligen Gabeln, Klopapierrollen und alte Segel von Bord geräumt, dann  die Regattasegel aus Strande geholt, mit denen  malerisch im Sonnenuntergang Halse um Halse trainiert wurde.
Am Freitag, den 21. August, war es dann soweit. Etwas verschlafen fand sich die Crew (Skipper Niklas Schubert, Christian Berger, Kim Magnussen, Telse Beck, Nadja Schmidt, Rebecca Zurek, Sophia Groninger, Katharina Tietz, Virgil Berndt und Moritz Hausberg) schon um sieben an Bord ein, um Brötchen zu schmieren und zusammen der Online-Steuermannsbesprechung zu lauschen. Danach ging es direkt aufs Wasser, sodass vor dem Start noch genügend Zeit für Segel-Überlegungen blieb: Die GI? Oder doch die GI light? Oder direkt mit Spi starten? Aber welcher? Der Wind konnte sich nicht so recht entscheiden und so war die Vorschiffscrew schon gut aufgewärmt, als es schließlich unter GI über die Startlinie ging und kurz danach der Spi gesetzt werden konnte. Bis zum Friedrichsorter Leuchtturm war der Kurs ziemlich hoch für unseren Heavy-Spi, aber danach profitierten wir davon, kein Gennaker-Boot zu sein und mit Bullenstander und 180 Grad Windwinkel ging es mit zeitweise 13 Knoten in Richtung „Lille Belt“. Die erste Halse lief noch nicht ganz perfekt, aber danach spielte sich die Crew immer besser ein und alle Manöver klappten schnell und reibungslos. Und, das wichtigste: Wir hatten großen Spaß! Jedes Mal, wenn der Speed die 13 Knoten knackte, wurde laut gejubelt, was uns einige verwunderte Blicke von den Booten drumherum einbrachte. Das Spannende war nämlich, dass das Feld die ganze Zeit ziemlich dicht zusammen blieb, sodass man immer jemanden hatte, mit dem man sich direkt messen konnte.
Im Belt wurde es dann für Taktiker Christian spannend: Auf welcher Seite hält man sich am besten? Was sagen Strom und Wind? Bis auf ein kleines Flautenloch vor dem ersten Gate bei Middelfart manövrierten wir die „Kuh“ schnell und sicher durch den Belt. Danach kam der Spi noch einmal zum Einsatz, während es langsam dunkel wurde. Das Wachsystem -  immer drei Leute dürfen zwei Stunden lang schlafen - lief an und zum Abendessen gab es sehr leckeren, von Katha vorbereiteten Nudelsalat. Den schönen Sternenhimmel konnten wir dann nach Aebelo endlich ohne Spi genießen- doch ganz schön anstrengend, dieses ständige Getrimme… Schnell zeigte sich aber, dass eine Kreuz da nicht viel besser ist, immer muss irgendwas neu justiert und eingestellt werden. Langweilig wurde es also nie, vor allem, da wir östlich von Langeland wegen starken Gegenstroms im Fahrwasser den Weg direkt unter Land wählten, was für uns sehr viele Wenden mit der riesigen GI bedeutete… Zum Glück frischte der Wind nach und nach auf, bis ein Wechsel auf die GIII angesagt war. Auf dem Schlag von Langeland nach Kiel mussten wir sogar das erste Reff einziehen und spätestens dann hieß es: „Alle Mann auf die Kante!“ Auch die volle Kreuz in die Förde hinein war nochmal spannend mit viel Segler- und Containerschiffverkehr. Und dann kreuzten wir schließlich am Samstag gegen 17:30 die Ziellinie vor Düsternbrook.
Noch blieb es spannend, zwar wurden viele Überlegungen angestellt, wer wie viel früher oder später als wir ins Ziel gekommen war und wie das mit den Verrechnungen zusammen passen könnte. Allzu schlecht hatten wir uns gefühlt nicht geschlagen, aber so genau kann man das beim ORC-Segeln nun mal nicht sagen… Also wurde aufgeklart (im strömenden Regen) und alle fielen erschöpft ins Bett. Umso größer war die Freude und Überraschung, als Sonntagmorgen die Nachricht kam: Dritter in ORCi! Schade, dass dieses Jahr keine richtige Siegerehrung möglich war, aber stattdessen lauschten wir wieder online und freuten uns sehr über den dritten Platz und den nach 2018 wieder gewonnenen „Zukunfts-Preis der Jugend“ für das beste Jugendboot. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder dabei sind und die Teilnahme von Jugendcrews noch weiter steigen wird! Der neue Kurs Rund Fünen war sehr spannend und es war insgesamt eine sehr schöne Regatta, die Crew sehr harmonisch und wir hatten viel Spaß!

Text: Sophia Groninger
Fotos: © Virgil Berndt, Nadja Schmidt und (c) Point of Sailing