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Stadt und Land bekennen sich zur Kieler Woche

Kiel. Treue Partner, sportliche Erfolge, hochkarätige Veranstaltungen und ein selbstbewusster Blick nach vorn: Der Dank an die ehrenamtlichen Helfer und Partner, ein Rückblick auf eine sehr erfolgreiche Saison und der Ausblick auf die nächsten Jahre mit sportlichen Zielen, großen Events und einer modernen Ausrichtung des KYC standen im Mittelpunkt des traditionellen Curryessens im Kieler Yacht-Club.

Der KYC-Vorsitzende Hauke Berndt begrüßte 170 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Sport. (c) Gerd Wessel

Blick in die Zukunft im Traditionssaal: Hauke Berndt. (c) Hermann Hell

Die Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages Kristina Herbst überbringt die Grüße der Landesregierung. (c) Gerd Wessel

Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer grüßt von Seiten der Landeshauptstadt Kiel. (c) Gerd Wessel

Der Blick in den festlichen Kaisersaal des Kieler Yacht-Clubs. (c) Hermann Hell

Nur zu gern folgten die rund 170 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Sport nach zweijähriger Corona-Pause der Einladung zu dem beliebten Event-Cooking mit exotischem Curry auf dem Teller und nicht minder exotischem Guinness-Sekt-Cocktail im Glas. Neben Dank und Rückblick stand der ambitionierte Ausblick auf die kommenden Jahre im Mittelpunkt des Abends. Dank treuer Partner wie REWE (hat zur Kieler Woche 2022 schon um fünf Jahre verlängert), boot Düsseldorf (weitere zwei Jahre), dem Wiedereinstieg Audis in diesem Jahr sowie der Gewinnung neuer Sponsoren („Wir können auf unsere Partner sehr stolz sein. Sie hielten auch in schweren Zeiten zu uns“, so Sven Christensen, Geschäftsführer der KYC-Agentur Point of Sailing, der zusammen mit Tim Häuslein und dem POS-Team für eine solide finanzielle Basis gesorgt hat, am Rande des Curryessens) sei es vor allem die Unterstützung vom Land Schleswig-Holstein und der Stadt Kiel, die eine erfolgreiche Ausrichtung der Kieler Woche möglich machten, so Berndt. Und diese Unterstützung sagten Kristina Herbst, Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages, und Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer unisono auch für die Zukunft zu. Beide unterstrichen, dass sie sich auch künftig für den Segelsport und die Unterstützung der Kieler Woche einsetzen werden. 
Kristina Herbst, die mit Staatssekretärin Magdalena Finke im Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport), Tilo von Riegen (Leiter der Kommunalabteilung im Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport sowie Eckhard Jacobs (Referent für Sport/Sportland Schleswig-Holstein) das Land vertrat, hatte sich bereits als Staatsekretärin stark für die Kieler Woche eingesetzt. Daran werde sich auch in ihrem neuen Amt als Landtagspräsidentin nichts ändern. Segeln sei das Herz der Kieler Woche, und der Kieler Yacht-Club verbinde auf perfekte Weise Tradition und Fortschritt, was sich auch durch den Neustart in Clubhaus und Restaurant dokumentiere, so Herbst.
In dieselbe Kerbe schlug Ulf Kämpfer, der zusammen mit dem stellvertretenden Stadtpräsidenten Robert Vollborn und zahlreichen Vertretern und Vertreterinnen der Kieler Ratsfraktionen die Landeshauptstadt Kiel vertrat: „Wir werden den Segelsport in Kiel auch weiterhin unterstützen, und ich freue mich auf die gute und harmonische Zusammenarbeit“, erklärte er und lobte gleichzeitig das enorme ehrenamtliche Engagement sowie die erfolgreiche Nachwuchsarbeit im KYC. „Segeln ist in der DNA von Kiel.Sailing.City“, erklärte der Oberbürgermeister und mahnte, eine Kieler Woche dürfe nicht am Geld scheitern. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass bei zahlreichen Fehlversuchen zur Bewerbung um Olympische Spiele in Deutschland Kiels Bevölkerung ein klares Bekenntnis zu einer Ausrichtung abgelegt habe. Neben den bekannten Großveranstaltungen des Kieler Yacht-Clubs freut sich Kämpfer im kommenden Jahr auch auf den Fly-By von „The Ocean Race“ im Juni 2023. Damit rüstet sich Kiel mit der Kieler Woche (17. bis 25. Juni), der ORC-WM (4. bis 12. August) und dem Fly-By (9. Juni/elf Jahre nach dem historischen Sieg der „Illbruck“ und dem Zieleinlauf beim Volvo Ocean Race vor über 100.000 Zuschauern in Kiel) auf gleich drei absolute Segelhöhepunkte.  
Bevor der Vorsitzende des Kieler Yacht-Clubs, Hauke Berndt, die Gäste mit launigen Worten auf das Essen einstimmte, würdigte er in seinem Rückblick auf die Saison 2022 den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer und der treuen Partner, ohne die alle sportlichen Erfolge und Großveranstaltungen nicht möglich gewesen wären. Mit den Events MaiOR, Young Europeans Sailing (Kieler Woche des Nachwuchses mit 600 Teilnehmern aus 14 Nationen), der Kieler Woche mit drei Millionen Besuchern, 4000 Aktiven mit 1500 Booten aus 45 Nationen in 27 Klassen und dem zweiten segelsportlichen Höhepunkt des Jahres, dem 50. Revival der Olympischen Segelwettkämpfe von 1972, hat der KYC 2022 auch dank der Mitausrichter Norddeutscher Regatta Verein und Verein Seglerhaus am Wannsee wieder ein volles Regattaprogramm gestemmt, das wirtschaftlich allein auf den Schultern des KYC mit seinen 1500 Mitgliedern lastet.
Zahlreiche Erfolge von KYC-Mitgliedern stehen 2022 zu Buche, darunter die von Ole Schweckendiek, Leif Lüders, Moritz Peitzner, Pia Kuhlmann, Adrien-Paul Farien sowie im Offshore-Bereich von Jonas Hallberg/Till Barth mit der „Hinden“, Michael Berghorn mit der „Halbtrocken 4.5“, Dirk Klasen mit der „Gingko“ und Bernhard Buchwald mit der „Xenia“.
Nicht nur der Gewinn des Fahrtensegel-Nachwuchspreises „Franz-Perlia-Seefahrtspreis“ der Segelkameradschaft „Das Wappen von Bremen“ durch die Crew der Kieler Yachtschule um Skipperin Sophia Groninger unterstreicht die gute Nachwuchsarbeit im Club, der als ehemaliger Kaiserlicher Yacht-Club innovativ bleibt und sich in vielen Bereichen modern und zukunftsorientiert aufstellt – darunter mit Martje Uecker als neuer Geschäftsführerin und zwei neuen Yachten für die Yachtschule.  
Dass die Zeichen im besten Sinne auf Zukunft gestellt sind, beweist auch der Blick auf und in die wiedereröffneten Räumlichkeiten des Kieler Yacht-Clubs durch die Familie Lange. Hier gelte der ganz besondere Dank der Familie Wachholtz, so Hauke Berndt. „Vielen Dank Uli, vielen Dank Ulf! Ich freue mich, dass hier wieder der Bär tobt!“, erklärte der KYC-Chef salopp. Und mit tosendem Applaus schlossen sich die Gäste diesem Dank an. Und eine Woche nach dem Curry-Essen wird nun der Hamburger Starkoch Steffen Henssler das Restaurant unter dem Namen „Ahoi“ mit neuem Leben erfüllen.
Wie gewohnt nutzten die Gäste den weiteren Abend für angeregte Gespräche. Und die Liste der Gesprächspartner war wieder einmal prominent besetzt: Felix Scheder-Bieschin (Verein Hamburger Seefahrt), mit 93 Jahren der älteste Teilnehmer beim Curryessen, zählt mit Ehefrau Ursula zu den Stammgästen. Zu den jüngsten Gästen gehörten die KYC-49erFX-Nachwuchstalente Maru Scheel/Freya Feilcke.  
Dr. Frank Ehlers, (Geschäftsführer Müllverbrennung Kiel), Ulf Henning (Filialdirektor Sydbank), Björn Schwarze (Addix), Lutz Lester und Axel Schuen (beide Neander Motors), Matthias Naumann (Provinzial), Kristin Conradi und Daniel Hoth (beide Stiftung Louisenlund) sowie Meeno Schrader (Wetterwelt) vertraten die Partner und Sponsoren.
Klaus-Peter Boock (Aufsichtsrat Sporthafen Kiel), Philipp Mühlenhardt (Geschäftsführer Sporthafen Kiel), Flottillenadmiral Henning Faltin (Einsatzflottille 1) und Petra Homeyer (Olympiastützpunkt Kiel) sind ständige Begleiter der Kieler Woche.
Harald Harmstorf (Ehrenvorsitzender Hamburger Segel-Verband), Oliver Kosanke (Vorsitzender Hamburger Segel-Verband), Martin Borkmann (Presse Hamburger Segel-Verband). Volker Ernst (stellvertretender Vorsitzender NRV), Alexander Prinz zu Schleswig-Holstein (NRV), Klaus Lahme (Clubmanager NRV), Robert Niemczewski (stellvertretender Vorsitzender vom Kiwo-Mitveranstalter VSaW), der stellvertretende KYC-Vorsitzende Martin  Lutz mit Ehefrau Monika sowie die Vertreter befreundeter Vereine wie Jochen Frank (Vorsitzender FSC) und Dietrich A. Popkowitz (Kommodore YC Gode Wind), Nils Bretschneider (Vorsitzender YC Godewind), Ulf Greve (Vositzender SC Baltic), Dirk Unrau (Vorsitzender Missunder YC) und Lars  Mücke (Vorsitzender SV Kiel) hatten nicht nur Vereinsthemen zu besprechen.
Eckhard von der Mosel (KYC/ORC-Vizepräsident) und Eckart Reincke (Offshore-Chef Kieler Woche) berichteten vom ORC-Meeting in Italien, die DSV-Vertreter Timo Haß (Jugendobmann) und Dirk Ramhorst (DSV-Vizepräsident Olympisches Segeln, Nachwuchsleistungssport und Organisationsleiter Kieler-Woche-Regatten) vom Treffen des Weltseglerverbandes in Abu Dhabi und Clemens Fackeldey (DSV-Vizepräsident Fahrten- und Freizeitsegeln) von Neuigkeiten aus der Kreuzerabteilung. 
Unter den Gästen waren auch Ingrid Thomsen, deren Ehemann Dierk Thomsen (KYC-Kommodore von 2019 bis 2020, 2001 bis 2005 DSV-Präsident) großer Förderer der Starboot-Klasse und Kieler Woche war, Bernd Lensch (Vorsitzender des Sportverbandes Kiel und Jörg Ahrend (DGzRS), Goetz-Ulf Jungmichel (KYC/NRV), Christian Tinnemeier (Faber und Münker) und der zweifache Olympia-Teilnehmer Marcus Baur (KYC).
Im Vorfeld des feierlichen Abends hatten die Organisatoren der Segelveranstaltungen getagt und sich auf die nächsten Jahre eingestimmt. Und das Programm ist anspruchsvoll. So ergänzt 2023 die Offshore-Weltmeisterschaft im August (4. bis 12. August) das Regattaprogramm von MaiOR (29. April bis 1. Mai), YES (27. bis 29. Mai), Kieler Woche (17. bis 25. Juni) und blueribboncup (16. bis 20. August . Unser Regattaplan steht vor allem auch dank unserer Partner und Sponsoren, die uns auch in schwierigen Zeiten die Treue gehalten haben“, so Sven Chistensen, Geschäftsführer der KYC-Agentur Point of Sailing, der zusammen mit Tim Häuslein und dem POS-Team auch ein finanziell solides Fundament gesichert hat.  
Für 2024 ist bisher noch keine zweite Großveranstaltung neben der Kieler Woche geplant. Allerdings stellte der Organisationsleiter der Kieler-Woche-Regatten, Dirk Ramhorst, eine Neuausrichtung des Sailing World Cups in Aussicht, der dann auf den sogenannten klassischen Großevents ausgesegelt wird. Dazu gehört neben den Veranstaltungen in Palma, Hyères, Spa und einer Regatta in den USA (eventuell Miami) auch die Kieler Woche. Damit kehrt der World Cup zurück zu seinen Wurzeln, da der Hauptsponsor des World Cups bei World Sailing aussteigt und es somit keine Sponsoren-Konflikte mehr zwischen dem Weltverband und den Großevents gibt.  – Hermann Hell

Text: Hermann Hell