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Regatten

MAIOR 2017 - Talent und Ambition trifft auf Routine

Auftakt der Seesegel-Saison im Rahmen der MAIOR – Mai Offshore Regatta vom 29. April bis 01. Mai 2017 vor Kiel

Insgesamt knapp 80 Boote mit Teilnehmern aus Deutschland, Dänemark und Polen nutzen das kommende Wochenende und den 1. Mai zum ersten Kräftemessen auf der Kieler Förde. Wie jedes Jahr eröffnet der Kieler Yacht-Club die Saison für Offshore und One-Design Boote mit der traditionellen MAIOR, bei der Neubauten und etablierte Bootsklassen das erste Mal im Jahr unter Regattabedingungen aufeinander treffen. Auch wenn einige Crews bereits das Wochenende vor der MAIOR im Rahmen des vom Deutschen Seglerverband (DSV) veranstalteten Trainings „Go4Speed“ für die ersten Trainingsschläge genutzt haben, so wird am kommenden Wochenende zu sehen sein, wer bereits Routine hat und bei wem die langen Wintermonate noch Spuren hinterlassen haben. Insgesamt wird in sechs unterschiedlichen Klassen gesegelt. Hierzu zählen bei den One-Design Klassen die J/70, J/80 und Melges24, während die Offshore Klassen in die Gruppen ORC 1, 2 und 3 eingeteilt werden.

Mit dem größten Starterfeld kann die J/70 aufwarten, die mit viel Rückenwind aus der Segelbundesliga 22 Schiffe auf die Bahn bringt. Dabei zählt die MAIOR für diese Klasse als Event der Regionalliga Nord, die einen Eintritt in die 2. Segelbundesliga ermöglicht. Besetzt ist das Feld der Starter dabei jedoch nicht nur mit Booten aus dem Norden, sondern aus ganz Deutschland. Und bei einer solch ambitionierten Klasse sind dann auch Profis wie Karol Jablonski zu finden, der zusammen mit Steuermann Pit Finis vom Düsseldorfer Yacht-Club versuchen wird, den Bug vor den anderen 21 Booten über die Ziellinie zu bringen. Jablonski, der bereits als Steuermann im America‘s Cup vor Valencia im Einsatz war, konnte bereits einer Vielzahl anderer Crews zum Sieg verhelfen.

Weniger Hilfe wird vermutlich Martin Menzner benötigen, der in der Klasse der J/80 bereits mit einer ganzen Reihe von Titeln und Seriengewinnen aufwarten kann. Als Vorjahressieger wird er dabei in diesem Jahr eine Reihe ambitionierter Crews um sich herum haben, die ihm den Titel für dieses Jahr streitig machen wollen. Als Dritte One-Design Klasse wird die Melges 24 an den Start gehen, die mit fünf startenden Schiffen in diesem Jahr allerding hinter den Erwartungen zurück liegt.

Bei den Offshore Yachten, die auf Grund ihrer unterschiedlichen Größen und Geschwindigkeiten über die ORC-Formel untereinander vergleichbar gemacht werden, liegt in diesem Jahr die größte Aufmerksamkeit auf den kleineren Schiffen der Gruppe ORC 3. Mit 20 gemeldeten Schiffen erlebt diese Gruppe einen Aufschwung, der geprägt ist von etablierten Crews auf zum Teil neuen Schiffen. Insgesamt 4 neue Italia 9.98, unter denen so namenhafte Eigner wie Jürgen Klinghardt mit seiner Patent oder Kai Mares mit der IMMAC Fram auf der Meldeliste stehen, werden auf die schnelle Farr280 von Hans Genthe treffen. Dabei werden sich diese Crews voraussichtlich mit Michael  Mollmann, dem Vizeweltmeister aus 2016  einen harten Fight liefern, der mit seiner X-37 nicht nur ein etabliertes Schiff, sondern auch eine äußerst routinierte Crew an den Start bringt.

Auch die Klasse ORC 2 kann mit namenhaften Teilnehmern aufwarten. In dieser mit 10 teilnehmenden Booten besetzten Gruppe trifft man auf Robert Stanjek, der 2012 in London die deutschen Farben bei den olympischen Segelwettbewerben vertrat und sich bereits seit einigen Jahren in der Offshore Szene engagiert. Interessant ist in dieser Gruppe sicher auch das Aufeinandertreffen der drei X-41, unter denen die Crew der Vorjahressiegerin „Sydbank“ sicher auch in diesem Jahr versuchen wird die Konkurrenz im Griff zu behalten.

Abgerundet wird die Gruppe der Offshore Yachten mit den großen ORC 1 Yachten, bei denen sechs Boote unter sich ermitteln werden, wer nicht nur Talent mitbringt, sondern bereits von der Ambition in die Routine vorgestoßen ist.