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Regatten

Sydbank Cup 2019: Geliebte Langstrecke – neue Kurse

20. Regatta Kiel-Kopenhagen-Kiel: Treffen der Schwäne – Viele Stammkunden am Start – Neue Streckengestaltung

Eckis Kiel Gate: Mit Rettungsweste hat sich die komplette Crew an der Reling stehend zu verabschieden. Foto: Sven Jürgensen

Die „Ember Sea“ (Brenta 55) wird als eine der ersten Yachten in Kopenhagen erwartet. Foto: Sven Jürgensen

Der alternative Kurs. Karte: NV-Verlag

Vor 22 Jahren hatte H.-Eckhard von der Mosel (Kieler Yacht-Club) eine Idee und entwickelte ein Rennen, das der Kieler Yacht-Club und der Königlich Dänische Yachtclub (KDY) gemeinsam veranstalten. Die Regatta verbindet Kiel mit Kopenhagen und ist eine Mischung aus sportlicher Herausforderung und familiärem Ambiente, die das gewisse Etwas ausmacht. Einst unter dem Namen BlueRibbonCup ins Leben gerufen, findet in diesem Jahr vom 14. bis 18. August die 20. Auflage unter dem Namen des Hauptsponsors „Sydbank Cup“ statt.  „Es ist natürlich eine sportliche Veranstaltung, aber es geht auch um das Zusammensein, um die Geselligkeit“, so von der Mosel, der sich mittlerweile aus vielen Organisationsaufgaben wie z.B. der Kieler Woche zurückgezogen hat, „seiner“ Regatta nach Kopenhagen und zurück aber treu geblieben ist. „In den ersten Jahren bin ich ja oft noch mit der „Grissini“ selbst mit gesegelt. Das sind sehr positive Erinnerungen. Und bei keiner anderen Veranstaltung bekomme ich so viel positives Feedback von den Teilnehmern wie beim Sydbank Cup. Die Segler/innen kommen zu mir, bedanken sich persönlich und sagen in einem Jahr gleich für das nächste zu. Auch dieses Jahr habe ich nur zwei oder drei Crews in der Liste gesehen, die noch nie dabei waren. Die meisten sind Stammkunden. An dem Tag in Kopenhagen entwickelt sich ein gruppendynamisches Familiengefühl, das schwer zu beschreiben ist. Man muss es erleben“, so von der Mosel. Die Wiederholungstäter danken es ihm.

„Es gibt wirklich extrem viele Stammkunden, die die Strecke lieben und die gemeinsame Zeit in Kopenhagen genießen“, unterstreicht auch Sven Christensen, der die Organisation der Veranstaltung mit dem eigenen Segelerlebnis verbindet. Der Geschäftsführer der Agentur Point of Sailing, die auch den Sydbank-Cup vermarktet, ist selbst als Skipper der „Sydbank“ mit von der Partie. Nach vielen organisatorischen Aufgaben an Land freut sich der Flensburger auf die seglerische Herausforderung an Bord seiner X-41. „Der Sydbank Cup ist für mich persönlich alljährlich ein ganz besonderes Ereignis. Nicht nur, weil die Strecke eine Herausforderung ist, sondern auch weil ich die Veranstaltung seit vielen Jahren sowohl als Teil der Organisation an Land als auch als Teilnehmer mehrfach erlebt habe. Ganz besonders ist dabei die einzigartige Atmosphäre unter den Teilnehmern und besonders während der Zeit in Kopenhagen. Auch wenn wir mit der Sydbank in diesem Jahr nur mit sehr kleiner Crew segeln werden, sind wir schon jetzt gespannt, welche tollen Erlebnisse auf uns zukommen“, so Christensen.

Dabei gibt es bei der 20. Auflage neue Herausforderungen. Eckhard von der Mosel möchte die teilnehmenden Crews vor neue, abwechslungsreichere Aufgaben stellen. Nachdem eine Vielzahl der Teilnehmer die Strecke nach Kopenhagen und zurück schon fast routiniert absegeln, ist es an der Zeit, den einen Teil der Strecke neu zu gestalten. Da sich gerade die Regatten rund um die dänischen Inselwelten einer zunehmenden Beliebtheit erfreuen, soll es in diesem Jahr durch den Grönsund und das Smaalands Fahrwasser zurück nach Kiel gehen. Das sehr abwechslungsreiche Revier zwischen den dänischen Inseln wartet mit vielfältigen und navigatorischen Herausforderungen für die ganze Crew auf.

Bis 2018 führte der südliche Kurs, der bisher überwiegend auf dem Rückweg gesegelt wurde, stets an Möns Klint vorbei, zur Untiefe Gedser Odde und schließlich durch die vielbefahrene Kadettrinne zurück nach Kiel. Künftig wird es eine weitere mögliche Route für Teilnehmer geben, deren Höhe die 26 Meter nicht überschreitet. Südlich von Mön werden die Schiffe dann in den Grönsund einbiegen und vorbei an Vordingborg und der Insel Vejerö im Großen Belt Richtung Kiel zu segeln. Der Bereich südlich von Sjaelland ist auch bei dem legendären Sjaelland Rundt stets für Überraschungen gut.

Darüber hinaus bietet diese Route eine weitere Option für den Hin- und Rückweg nach Kopenhagen. „Der Kurs geht über 180 Seemeilen auf dem Hinweg und rund 150 Seemeilen auf dem Kurs zurück, mit der neuen Möglichkeit der Abkürzung“, so von der Mosel.

Die drittgrößte Yacht am Start ist die „Ember Sea“ von Matthias Mier (Rostock), auch ein Stammgast bei der Kiel-Kopenhagen-Wettfahrt. Die Brenta 55 nahm im Juli an der Regatta Rund Bornholm teil und absolvierte die 270 Seemeilen in 29 Stunden, 18 Minuten und 46 Sekunden. Nur die „Ospa“ aus Rostock Warnemünde war schneller. Die Crew des ehemaligen Ocean Racers (nahm 2001/2002 am Ocean Race mit dem Zieleinlauf in Kiel teil) pulverisierte ihren eigenen Rund-Bornholm-Streckenrekord von 2017 um drei Stunden, 40 Minuten und sieben Sekunden und erreichet nach knapp 25 Stunden das Ziel.

Mit diesem Tempo konnte selbst die „Ember Sea“ nicht ganz mithalten, die natürlich dennoch als eine der ersten Yachten in Kopenhagen und zurück in Kiel erwartet wird, auch wenn die Brenta55, vom Stardesigner der Firma Wally Yachts entwickelt, mit 23 Metern Masthöhe ebenso wie die „Milan“ (Storm Trysail-Transpac 65/Uwe Lebens/KYC) entwickelt von Farr Yacht Design, die „Emma“ (Swan 60/Alfred Paulsen/SV Cuxhaven) und die „Sunbird“ (BM 53/Norbert Drücker/Verein Bremer Segelfreunde) die altbewährte Route um Gesder segeln wird.

Die Brenta 55 ist ein 17 Meter langes Powerschiff mit 200 m² Segelfläche auf einem UpWind-Kurs und 370 m² auf DownWind-Kurs. Bei den entsprechenden Winden können da schon 28 Knoten Geschwindigkeit auf der Uhr stehen. Dann wären Kopenhagen und Kiel schnell erreicht.

Dazu haben gleich fünf Schwäne in diesem Jahr ihre Teilnahme angekündigt. Neben den Dauergästen, der „Rarotonga (Swan 46/Werner Lemmel/ASC Berlin), Vorjahres-Zweite, und der „Jeniffer“ (Swan 441 H Mod./Swen Schnell/Lübecker YC), die beide bereits beim BlueribbonCup (Regatta-Name bis 2016) am Start waren, sind mit der „Vinga“ (Swan 45/Moritz Haltermann/Hamburger SC), der „Themis“ (Swan 48, Ulrich Meyer/Ostsee Yacht-Club Kiel) und der „Emma“ (Swan 60/Alfred Paulsen/SV Cuxhaven) drei weitere Yachten der finnischen Luxusyacht-Werft Nautor Swan am Start. Damit gibt es in diesem Jahr einen neuen Swan-Melderekord.

Einer der rund 80 Prozent Wiederholungstäter reist wie in den beiden Vorjahren aus Schweden an. Rickard Roth startet mit Lars Jörnvi in der Kategorie Double Hand, die seit 2016 ausgeschrieben wird und in diesem Jahr in die Wertung des RVS Double Hand Cups einfließt.

Bereits 2017 und 2018 konnte sich das schwedische Duo durchsetzen. Natürlich zählen Roth/Jörnvi mit ihrer XP-44 auch 2019 in dem kleinen Double-Hand-Feld zu den Favoriten. Fabian Buhse/Matthias Thede (SYC) kehren nach einem Jahr Pause mit ihrer „Vmax“ (Mini Transat) an die Startline zurück. Dritte Yacht im Double-Hand-Wettbewerb ist die Zweite (Hintour) und Dritte (Rücktour) des Vorjahres, „Gnaraloo“ (Figaro2, Jan Stähr/Möltenorter Segelkameradschaft).

Die „Vmax“ ist die kleinste Yacht an der Startlinie mit 6,50 Metern Länge, die „Milian“ (STP65) mit 20 Metern über Alles die größte.

Aber nicht nur in der Double Hand-Wertung ist ein Titelverteidiger am Start, auch Jonas Hallberg möchte seinen Titel verteidigen. Mit seiner „Hinden“ gewann der Kieler im Vorjahr in der Kategorie ORC C, der Gruppe der kleinen Yachten. Mit der JPK 10.10 ließ er bereits zum dritten Mal der Konkurrenz keine Chance. „Der Rückweg war sehr anstrengend, denn Kreuzen ist eigentlich nicht unser bevorzugter Kurs. Aber wir sind mutig gesegelt, und es hat gut geklappt“, kommentierte Jonas Hallberg den dritten Erfolg der „Hinden“ in Folge. Folgt jetzt der vierte Streich beim Sydbank Cup? Dazu muss der Vorjahres-Zweite auf Hin- und Rücktour, „Rarotonga“ (Swan 46/Werner Lemmel/ASC) auf Distanz gehalten werden.

Die Crew der „Hinden“ spiegelt zudem die Grundidee des „Sydbank Cups“ wider. Cup und Crew sind ein Bindeglied zwischen Kiel und Kopenhagen, zwischen Deutschland und Dänemark. So sind der Skipper der „Hinden“ und ein Crewmitglied vom Kieler Yacht-Club, zwei Crewmitglieder kommen aus Aarhus vom dortigen Windsurfing Klub.

Doch bevor es am Mittwoch, 14. August, für das Publikum an Land gut zu beobachten, an die Startlinie geht, beginnt der Sydbank Cup mit einer traditionellen Zeremonie. Mit Rettungsweste hat sich die komplette Crew an der Reling stehend zu verabschieden. „Wir machen dann von jeder Crew ein Foto und wissen so, dass alle Mann an Bord sind. Später nehmen wir das Foto als Tischkarte bei der Siegerehrung in Kopenhagen“, so von der Mosel. Dieses Zeremoniell wird auch „Eckis Kiel Gate“ genannt, wobei es wohl gleich zwei Namensgeber des EKG gibt: Eckhard von der Mosel und Eckart Reinke (Kieler Yacht-Club). Danach wird um 19 Uhr vor Kiel-Düsternbrook gestartet.

Bewährtes wird auch in der dänischen Hauptstadt am Freitag geboten. Nachdem an den Yachten gebastelt wurde, um sie für den Rückstart nach Kiel in Form zu bringen, wird am Abend im Hellerup Sejlklub gefeiert. Der Club der verstorbenen Segellegende Paul Elvström (viermaliger Olympia-Goldmedaillengewinner und achtmaliger-Teilnehmer) hat die nötigen Räume, um die Aktiven zu beherbergen.

 

Die Wettfahrt Kopenhagen – Kiel wird nach einem Ruhetag in Kopenhagen am Samstag um 10 Uhr gestartet. Die Siegerehrung ist für Sonntag um 17 Uhr in Strande angesetzt.

 

Der Sydbank Cup findet vom 14. bis 18. August 2019 statt und wendet sich an seegehende ORC-Club-Yachten und Double-Hand-Crews bis zu einem GPH von 660 (oder kleiner).

Getragen wird die Regatta von den Sponsoren Sydbank und May & Olde. – Hermann Hell

 

Die bisherigen Streckenrekorde:

Kiel - Kopenhagen: „UCA" (Klaus Murmann/Kiel/J/V 86) im Jahr 2008: 13 Stunden, 53 Minuten, 13 Sekunden.

Kopenhagen - Kiel: „Outsider" (Tilmar Hansen/Kiel/Elliot 52 SS) im Jahr 2013: 11 Stunden, 31 Minuten, 46 Sekunden.

 

Ewige Wanderpreise:

KDY-Trophy für das beste Boot  nach  ORC  der Wettfahrt Kiel – Kopenhagen, Steuermannspreis von 1970 für die erste Yacht im Ziel in der Wettfahrt Kiel – Kopenhagen.

KYC-Trophy für das beste Boot nach ORC der Wettfahrt Kopenhagen – Kiel

R.T.  Dixon Challenge Cup für den Kaiserlichen Yacht Club 1912 für das beste Boot nach ORC über alles (die berechneten Zeiten der beiden Wettfahrten werden addiert).

Carl-Grage-Gedächtnispreis von 1957 für  das  erste  Boot  im  Ziel  (die  gesegelten  Zeiten  der  beiden  Wettfahrten  werden  addiert).

Zukunft-Preis der Jugend, gestiftet 2018 von Patrick Schmidt und Johannes  Hoppe, gegeben über den KYC für das schnellste Boot nach  berechneter  Zeit,  dessen Besatzung (mit Ausnahme des Skippers/Coaches) am Tage des Starts 28  Jahre oder jünger ist. Gewertet werden beide Wettfahrten des Sydbank Cups  (berechnete Zeiten beider Wettfahrten werden addiert).

 

ZEITABLAUF

Kiel – Kopenhagen („KDY-Trophy“):

Mittwoch, 14. August.

15 - 18:30 Uhr: Check-In im Kieler Yacht-Club

17:30 Uhr: Steuerleutebesprechung im KYC-Clubhaus

19 Uhr: Ankündigungs-Signal zum 1. Start vor dem Sporthafen Kiel-Düsternbrook

 

Donnerstag, 15. August:

Bei Ankunft: HotDog Bar im Tuborg Hafen

 

Freitag, 16. August:

May & Olde Frühstücksservice

ca. 19 Uhr: Siegerehrung und BBQ im Hellerup Sejlklub (Kopenhagen).

 

Kopenhagen – Kiel („KYC-Trophy“):

Freitag, 16. August:

9 - 12 Uhr und 16 -18 Uhr: Check-In nur für die KYC Trophy in KDY, Tuborg Havnepark

 

Samstag, 17. August:

10 Uhr: Ankündigungs-Signal zum 1. Start vor dem Tuborg Hafen

 

Sonntag, 18. August:

ca. 17 Uhr: Siegerehrung im KYC Jugendclubhaus Strande

 

Teilnehmerzahl: Auch 2019 dürfte die 30er-Marke geknackt werden. Bereits zwei Woche vor dem Meldeschluss hatten 29 Yachten gemeldet.

 

Weitere Informationen über den Sydbank Cup und die Ergebnisse finden Sie unter www.manage2sail.com und auf der Seite des Kieler Yacht-Clubs unter http://www.kyc.de/de/regatten/sydbankcup/  oder auf Facebook unter SydbankCup