Albin Express: Viel Wind, aber gut segelbare Welle. So präsentierte sich die Bahn Foxtrott vor Wendtorf. Das war ganz nach dem Geschmack der Albin Express. „Tolles Segeln heute, auch wenn schon ganz ordentliche Böenfelder über den Kurs zogen“, berichtete Martin Görge (KYC). „Ich freue mich einfach, mit der Familie segeln zu können.“ Die Töchter Jule und Lotta sowie Sohn Rasmus hielten den Vater kräftig auf Trab. „Hast du seine Hände gesehen?“, schmunzelte Lotta mit Blick auf die Blasen. War der Tag für Familie Görge auf Gesamtrang vier gut, so war er für die Flensburger um Jan Brink (FSC) perfekt. Mit drei Siegen kletterten sie an der bisher führenden Crew von Andreas Pinnow (SVK) vorbei auf Platze eins.
Folkeboot: Die Crew von Ulf Kipcke (KYC) bringt sich in Form für die Deutsche Meisterschaft, die im Rahmen der kommenden Warnemünder Woche ausgesegelt wird, und die Welttitelkämpfe im Juli vor Helsinki. Die Gold-Cup-Sieger und Deutschen Meister des Vorjahres bleiben nach konstant guten Ergebnissen an der Spitze des Folkeboot-Feldes vor dem dreimaligen weltbesten Folkeboot-Team, Sören Kästel aus Dänemark. „Heute hatten wir drehende und böige Winde, aber auf Foxtrott war es ideal. Wir haben gut in den Rhythmus gefunden – nur nicht im letzten Rennen, als uns ein Konkurrent beim Start in die Quere kam“, sagte Ulf Kipcke, der zufrieden feststellte, dass die Größe des Kieler-Woche-Feldes bei den Folkebooten ebenso zugenommen hat wie die Qualität. „Es ist schon ein enges Rennen mit Sören Kästel. Deshalb sind wir froh, am vorletzten Tag an der Spitze zu stehen. Man weiß ja nicht, was morgen kommt.“
29er: Bei den Jugend-Klassen steuert ein deutsches Team auf Kurs Kieler-Woche-Sieg. Gwendal Lamay/Luke Willim (KYC) haben sich im Skiff auf Rang eins vorgearbeitet und haben den Vorteil, dass die Niederländer Pieter van Leijen/Daniel Bramervaer schon zwei Patzer in der Liste stehen haben und sich keinen weiteren Ausrutscher mehr erlauben dürfen.
Musto Skiff: Der Kampf um den Sieg ist bei den Musto Skiffs am dritten Tag voll entbrannt. Vor den Kameras auf der Medienbahn zeigten die Piloten bei den rasanten Trapez-Fahrten unter Gennaker Mut zum Risiko – wurden dafür aber bei den kräftigen Winden nicht immer belohnt. Im ersten Rennen erwischte es zunächst den 2013er-Europameister Frithjof Schwerdt (PYC): In der Halse unter Gennaker konnte er das Boot in guter Position liegend nicht halten und verlor viele Boote beim Aufrichten. Der frisch gekürte Weltmeister Andi Lachenschmid (ASC) witterte seine Chance, raste an allen vorbei, nahm extrem spät auf dem Downwind-Kurs den Gennaker runter – und kenterte am Lee-Gate. Beide Deutsche waren damit in diesem Rennen nur in der Verfolgerrolle. In der Gesamtwertung führt Schwerdt vor dem Schweizer Roger Oswald. Weltmeister Lachenschmid wurde sogar zum Bademeister, kassierte nach diversen Kenterungen an diesem Tag reichlich Punkte und rutschte in der Gesamtwertung auf Rang drei zurück. Iver Ahlmann vom KYC liegt punktgleich mit dem Briten Alistair Conn auf Rang 5.