Die Offshore-Weltmeisterschaft vom 4. bis 12 August 2023 vor Kiel nimmt schon sehr frühzeitig Fahrt auf. Bereits einen Monat nach Öffnung des Meldeportals haben im Dezember 64 Yachten aus zwölf Nationen) in den drei Divisionen A, B und C sowie in einer Nicht-WM-Kategorie D gemeldet – und täglich kann man die wachsenden Teilnehmerzahlen auf manage2sail.com verfolgen. Die Bandbreite der Meldungen reicht vom amtierenden Weltmeister, der „Essentia 44“ (Marcin Sutkowiski/Grand Soleil 44P/Weltmeister 2021 und 2022 in der Kategorie B) aus Rumänien, dem amtierenden Europameister Michael Berghorn mit seiner „Halbtrocken 4.5“ (KYC/Miles 45/Division A), der „Matilda 4“ (Juss Ojala/J-112E, 2021 Weltmeister in der Division C, 2022 vor Porto Cervo WM-6.) aus Estland über Vizeweltmeister wie die „Immac Fram“ (Kai Mares/KYC/Italia 9.98, 2018, und Deutscher Meister 2019) und zahlreiche nationale Meister bis hin zu Evergreens.
Und es stehen nicht nur Ostsee-Anrainer auf der Meldeliste der Kieler WM: Neben dem amtierenden Weltmeister aus Rumänien hat auch die „Sailplane“ (Rob Bottomilley/M.A.T.12) aus Großbritannien in der Division B gemeldet. Die 12,45 Meter lange Yacht gewann 2021 das Rolex Fastnet Race in der Klasse IRC 1B und die britische Meisterschaft in der Klasse Performance 40.
In der Division C haben aus den Niederlanden der WM-Sechste von 2017 und 2022, die „Flying Dolphin“ (Willem Ellemeet/Dufour 40), sie „Rosetta“(Radboud Crul/Degler 36) sowie die „Jack Rabbit“ (Rutger Krijger/J-112) und die Schweizer „Lällekönig“ (Jörg Sigg/J-99) ihre Teilnahme angekündigt.
Im August wird vor Kiel jahrzehntelange Erfahrung von Welt- und Europameistern auf den Mut junger Neueinsteiger treffen. Ganz ohne Offshore-Regatta-Erfahrung geht beispielsweise die „Linje“ (Dehler 38/Augsburger SC mit Heimathafen Heiligenhafen) ins Rennen. Die Nachwuchs-Crew um Skipper Jan-Claas Freienstein hat reichlich Jollenerfahrung gesammelt und betritt nun Offshore-Neuland. Hauptrevier war bisher der Ammersee. In Kiel werden sich die jungen Franken 2023 nun mit den Besten der Besten aus der Offshore-Szene messen. „Wir haben gewusst, dass die WM vor Kiel gewollt ist, aber dieser schnelle Zulauf macht wirklich Mut“, so Organisationsleiter Eckhard von der Mosel (67), der den Kieler WM-Rekord von 2014 (151 Yachten aus 19 Nationen) als mögliches Ziel anpeilt. Damals wie heute ist von der Mosel WM-Organisationschef.
Auch im Sponsorenbereich nimmt die Weltmeisterschaft frühzeitig Gestalt an. „Wir sind schon sehr erfreut, dass sich die Partner so frühzeitig zu uns bekennen. Das erleichtert dem Veranstalter die Planung“, so Sven Christensen, Geschäftsführer der KYC-Vermarktungsagentur Point of Sailing.
Zuallererst stieg North Sails als Partner an Bord. „Ich freue mich auf die WM“, so Bertil Balser (Hamburg), in dreifacher Funktion in Schilksee mit von der Partie. Der RVS-Vorsitzende plant die WM-Teilnahme als Aktiver an Bord der TP 52 „Imagine“ (Holger Streckenbach/Greifswalder Yachtclub), freut sich als RVS-Klassenboss über den Zulauf und ist als North-Sails-Vertreter Veranstaltungspartner der ersten Stunde. Und Deutschlands North Sails-Chef Stefan Matschuck ergänzt: „Die ORC WM vor der eigenen Haustür zu unterstützen, ist regelrecht eine Pflicht für North Sails. Das gilt nicht nur für die WM als solche. Wir werden bis zum ersten Startschuss helfen, die Crews und die Boote mit Seminaren und Trainings entsprechend vorzubereiten.“
Auch X-Yachts bekannte sich früh zur WM in Kiel. X-Yachts hat schon seit Jahrzehnten eine enge Bindung zum Regattageschehen (Partner der ORC-WM 2011 und 2014) und ist eine der Werften, die ihre Bedeutung und Größe auch den Erfolgen im Regattasport zu verdanken hat. Nach jeder Vermessungsformel von IOR über IMS bis ORC waren und sind X-Yachten erfolgreich. Und mit X/79, X/99, X-35 und X-41 hat die dänische Werft zudem große Einheitsklassen auf den Markt gebracht, von denen drei sogar vom Weltseglerverband (ISFA) als solche anerkannt wurden.
„Vor allem in Nordeuropa haben wir immer die größte Flotte bei großen Meisterschaften gestellt. Ich hoffe dieses Jahr auf 20 Prozent und mehr bei den Meldungen“, so Torsten Bastiansen, der mit seiner „Sydbank“, einer X-35, in ORC C an den Start gehen wird. „Ich hoffe, dass wir an die alten Erfolge mit der X-332 ‚No Limits‘ und der IMX-40 ‚Veolia‘, anknüpfen können. Eine WM vor der Haustür können wir uns nicht entgehen lassen“, so Bastiansen.
Nach North Sails und X-Yachts haben sich um den Jahreswechsel auch das Kreditinstitut Sydbank, der Bekleidungshersteller Gaastra (offizieller Bekleidungspartner ORC und der Weltmeisterschaft in Kiel) sowie der Versicherungsspezialist Pantaenius zur Kieler Offshore-WM bekannt. Die Sydbank begleitet den Kieler Yacht-Club schon seit Jahren. Das Kreditinstitut war bereits Namensgeber und Sponsor des Sydbank-Cups von Kiel nach Dänemark, ist Partner des Kieler Yacht-Clubs, stiftete unter anderem 2022 eine J/70 und vor fünf Jahren ein Schlauchboot für die Jugendabteilung, und zwischenzeitlich war auch die X-41 von Torsten Bastiansen/Sven Christensen (Flensburg/Kiel) als „Sydbank“ auf der Regattabahn unterwegs. „Die WM passt zu unserem Engagement für den Kieler Yacht-Club mit Ausrichtung Ostsee und Dänemark“, so Kiels Sydbank-Filialleiter Ulf Hennig. Der Diplomkaufmann ist begeisterter Segler und wird die WM von Begleitbooten aus verfolgen. „Die Ziele der Veranstalter sind hoch gesteckt, wir unterstützen den Kieler Yacht-Club, die Mitglieder und die Veranstalter gern“, so Hennig.
Ein weiterer hochkarätiger Partner im ORC-WM-Boot ist Gaastra. Bereits 1897 gründete Douwe Gaastra in Sneek (Niederlande) eine Segelmacherei. Sein Ziel: schneller und weiter segeln zu können und die jahrhundertealte niederländische Tradition von Weltklasse, Qualität und Handwerkskunst neu zu erfinden. Heute ist Gaastra eine stilvolle und funktionelle Lifestyle-Marke, die internationales Renommee genießt.
Seit April 2022 ist das Traditionsunternehmen Partner des Offshore Racing Council (ORC) mit seinem weltweit führenden Bewertungssystem. Dieses System stellt jedes Jahr über 10.000 Zertifikate für Boote aus über 40 Ländern aus und schafft faire Bewertungen vom Sportboot bis zur Superyacht, die bei bedeutenden Meisterschaften und Veranstaltungen eingesetzt werden. „Diese Kooperation passt für uns perfekt, denn wie bei ORC basiert unsere Vision für zukünftiges Wachstum auf der Entwicklung“, so Karel Begemann, Marketing Manager Gaastra Sportswear. In Kiel erweitert Gaastra nun die Zusammenarbeit im Offshore-Bereich als offizieller Bekleidungssponsor der WM, rüstet die Teams der Veranstalter aus und versorgt die Crews mit Shirts und Caps.
Dazu wird Gaastra über die Oganisatoren Veranstaltungsartikel anbieten. Gebrandete Tonnen, Banner im Hafenvorfeld und Flaggenmasten machen Gaastra im August in Kiel unübersehbar. „Für Gaastra ist dies der nächste Schritt in der Zusammenarbeit mit ORC“, so Begemann.
Pantaenius komplettiert das Sponsoren-Quintett zum Jahreswechsel. Seit 1899 vermittelt Pantaenius Versicherungen und hat sich seither kontinuierlich weiterentwickelt. Die Unternehmensgruppe wird heute von den Geschwistern Anna Schroeder, Martin Baum und Daniel Baum in zweiter Generation als Familienunternehmen geführt und verfügt über Standorte auf drei Kontinenten. Mit Know-how und Internationalität ist die Pantaenius Gruppe auf drei Versicherungsbereiche spezialisiert: Versicherungsmakler, Yachtversicherungen und Online Bootsversicherungen.
Starke Partner, große Namen in der Meldeliste und großes Interesse bei den Aktiven – die ORC-WM in Kiel schickt sich an, in große Dimensionen vorzustoßen. (Hermann Hell)
Vorläufiger Terminplan der Seesegel-WM vor Kiel, 4. bis 12. August 2023:
- Freitag, 4. August, bis Samstag, 5. August: Registrierung und Vermessung
- Sonntag, 6. August: Practice Race, Eröffnungsfeier
- Montag, 7. August, bis Freitag, 11. August: Wettfahrten
- Samstag, 12. August: Finale Rennen und anschließende Siegerehrung
Weitere Informationen unter: www.orcworlds2023.com
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