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Regatten

Görge-Twins: Erst Slowmotion, dann mit neuer Motivation

Nachdem es für die Olympia-Qualifikation nicht gereicht hat, und die Enttäuschung darüber ein wenig verwunden ist, tanken die 49erFX-Seglerinnen Jule und Lotta Görge neue Kraft auf der Kieler Woche.

Die aktuelle Kieler Woche gehen die Schwestern Jule und Lotta Görge erstmal ganz entspannt an. Sie segeln auf der Albin Express „Lycka“ mit Bruder Rasmus, Vater Martin und ihrem australischen Gast Bo Outridge. Foto: segel-bilder.de

Im Sommer werden die Zwillinge für drei Wochen nach Rio de Janeiro reisen, auch wenn sie nicht um olympische Medaillen segeln werden: Als Trainingspartner für die deutschen 49erFX-Teilnehmerinnen Victoria Jurczok und Anika Lorenz sind sie dabei.

„Das hat sich recht spontan ergeben und ist für uns wie ein Trostpreis, dennoch nach Rio fahren zu können und etwas von dem olympischen Feeling mitzubekommen. Das gibt auch Motivation, weiterzumachen“, sagt Lotta. Denn weitermachen wollen sie, auch wenn sich vieles, wie Förderung und Finanzierung, erst im August klären wird. „Nach sieben Wochen Pause haben wir gemerkt, dass Segeln einfach unsere Leidenschaft ist und wir weitermachen wollen.“ Im kommenden Winter werden sich die 23-jährigen Seglerinnen nun aber erstmal dem Studium widmen und ab 2017 das Training wieder verstärkt aufnehmen.

Die aktuelle Kieler Woche gehen die Schwestern erstmal ganz entspannt in einer Bootsklasse an, die für sie Entschleunigung pur ist: Auf der Albin Express „Lycka“ mit Bruder Rasmus und Vater Martin. Die Umstellung für sie ist groß: „Wir mussten uns erstmal daran gewöhnen, dass alles so langsam ist und man mehr Zeit für Entscheidungen hat“, sagt Jule und schmunzelt. „Es ist wie Segeln in Slowmotion.“

Die Schwestern machen das Beste daraus, nun nicht in ihrem spritzigen Skiff über die Bahn zu rasen: „Wir freuen uns, dass wir mal Zeit haben, mit der Familie zu segeln“, sagt Lotta. „Und es ist natürlich eine ganz andere Kieler Woche für uns, viel entspannter und ganz ohne Druck.“

Im zweiten Teil der Kieler Woche geht es dann im 49er FX ins Rennen und dann wieder mit der gewünschten und bevorzugten Geschwindigkeit der Skiffs. Die Wettfahrten am Dienstag, 21. Juni, werden bereits um 10 Uhr gestartet, da für den Nachmittag schwache Winde vorhergesagt sind. „Da die Regenfront langsamer durchgezogen ist, haben wir zumindest am Dienstagmorgen gute und segelbare Bedingungen“, so der Organisationsleiter Dirk Ramhorst.

Für Mittwoch zum Auftakt der zweiten Hälfte mit den Olympischen und Paralympischen Klassen sowie der J/70-Europameisterschaft (alle Starts ab 12 Uhr) wird allerdings Flaute vorhergesagt. Darunter dürfte auch der Abschluss der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Seesegler (geplanter Start 11 Uhr) leiden.