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Ausbildung

Zukunft IV auf dem Rolex Fastnet Race 2019

27. Platz in IRC 1, 108. Platz in Line Honours Monohull und 114. in IRC Overall: Dieses grandiose Ergebnis ersegelte die Crew der Zukunft IV auf dem Rolex Fastnet Race 2019. Die Crew, bestehend aus Jan Oswald, Niklas Schubert, Kim Magnussen, Nis Hamer, Mitja Hettwer, Timo Schmidt, Malte Ritgen, Johannes Müller, Johannes Rasch, Virgil Berndt, Ricarda Ruppersberg, Nadja Schmidt, Vincenz Krauß und Tom Schulte berichtet:

Am Sonntag, den 28. Juli traf der Großteil von uns im Cowes Yacht Haven ein, um sich auf das langersehnte Rennen vorzubereiten. Doch bevor es am Samstag losgehen sollte, waren noch diverse Arbeiten am Boot angesagt. Unter Anleitung von Mitja wurde fleißig gespleißt, Bootswart Vincenz leitete die Winschenwartung an und das Naviteam, bestehend aus Timo und Johannes, bereitete die Route vor. Ebenso mussten Proviant eingekauft und gebunkert werden, einige Segel und für das Rennen überflüssiges Crewgepäck ausgestaut werden.
Am Donnerstag hatten wir noch einmal die Möglichkeit unsere neue GI zu testen und erhielten außerdem eine Einführung in die tückischen Strömungen des Solents durch Stefan Kunstmann, der uns als Mitglied des Race Committee des RORC mit dem passenden Knowhow  versorgen konnte. Abends feierten wir gemeinsam mit den anderen Crews und Livemusik die anstehende Regatta. Am Samstag, den 03. August war es dann endlich so weit. Um 12:30 Uhr MESZ fiel der erste Startschuss des Rennens. Da wir in der vorletzten Startgruppe waren, die erst um 13:45 Uhr ihren Kanonenschuss erhalten sollte, hatten wir ausreichend Zeit, um die vorherigen Starts zu beobachten und zu analysieren. Das rege Treiben auf dem Solent, mit Ocean Racern, riesigen Multihulls und diversen Yachten, die man sonst nur aus Filmen oder Zeitschriften kannte, brachte uns alle zum Staunen. Das Adrenalin und die Aufregung wurden immer stärker und umso begeisterter waren wir, als uns unser Wachführer Niklas um 13:45 Uhr mit freien Winden ins Rennen startete. Wir hissten den Gennaker und fuhren gemeinsam mit den anderen ca. 400 Booten aus dem Solent. Am westlichen Ende der Isle of Wight wechselten wir auf die GI light, später auf die GI und ließen England zügig hinter uns. Um 18:00 Uhr kochte uns Nis vorzügliche Nudeln mit Käsesoße (jaa, Freeze Dried zubereiten ist auch eine Kunst und kann durchaus als Kochen bezeichnet werden). Gesättigt ging Kims Wache in ihre erste Freiwache, während Niklas Wache in die erste Nacht segelte. Da uns ein Frontenwechsel erwartete, war eine taktische Entscheidung unserer Naviabteilung gefragt. Wir entschieden uns weiter nördlich zu segeln, um so Strömung und frischen Wind bestmöglich zu erreichen. Gegen Nachmittag hatten wir die Flaute überstanden und der Wind frischte auf. Bei über 20 Knoten zogen wir das erste Mal ein Reff ein, setzten die Stagfock und fuhren zügig in Richtung Lands End. An den Scilliy Islands stand dann Strom gegen den Wind, was für uns zur ersten Seefestigkeitsprobe wurde. Nachdem wir die Verkehrstrennungsgebiete hinter uns gelassen hatten, setzten wir den Kurs auf den Fastnet Rock ab und segelten auf direktem Weg über die irische See. Um 16:48:01 Uhr peilten wir den Rock in 180 Grad und nach einer All Hands Wende ging es wieder auf den Heimweg. Um 08:00 Uhr des 06. Augusts setzte Kims Wache den Heavy Spinnaker, der uns bis ins Ziel begleiten sollte. Die letzten fünf Stunden vor Plymouth legten unsere Youngsters Vincenz, Malte und Virgil noch einmal einen Endspurt im Spitrimm ein, um unsere Position im Feld erfolgreich zu halten und ins Ziel zu segeln. Um 21:38:13 Uhr passierten wir die Ziellinie und erreichten erschöpft aber wahnsinnig stolz den Hafen von Plymouth.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei allen bedanken, die uns auf dem Weg zum Rennen begleitet und unterstützt haben. Ohne Euch wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.
Die Kuh macht sich nun unter Skipper Stefan Kunstmann wieder auf den Rückweg in den Heimathafen Kiel. 

Bericht: Kim Magnussen