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Ausbildung

SG-Absegeln 2022

Kiel. Mit fünf Schiffen hat die Schulungsgruppe des Kieler Yachtclubs am 24. September abgelegt, um die Segelsaison 2022 gebührend abzuschließen. Neben den beiden Elans „Alfried“ und „Taffi“ und der Eigner-J80 „Morena“ war in diesem Jahr auch das Flaggschiff der Yachtschule, die „Kuh“, mit von der Partie. SG-Leiter Florian Brieschke ergänzte die Flotte ebenfalls mit dem eigenen Schiff.

Die fünf Crews aus insgesamt 22 SG-Mitgliedern trafen sich um 11:45 Uhr an der „Kuh“ zur Lagebesprechung. Die Aufgabe war klar: Ablegen um 12:00 Uhr, erstes Ziel: Schilksee. Natürlich zu erreichen unter Segeln - ohne Motorkraft. Das Mobiltelefon immer im Blick für die Spezialaufgaben, die noch kommen sollten.
Die Segel wurden angeschlagen, Spibäume vorbereitet, es ging raus auf die Förde. Schnell war klar - bis Schilksee unter Segeln, das wird dauern. Schlackernde Segel und hängende Spinnaker machten deutlich: Der Wind ist grade aus. Langeweile sollte trotzdem keine aufkommen.
12:56 Uhr, noch keine Stunde unterwegs, leuchten und klingeln die Telefone: Erste Aufgabe. Es ist Stromausfall an Bord, wie kann jetzt die Position bestimmt werden? Peilkompasse und Seekarten werden gezückt und kurz darauf gehen die ersten Schiffspositionen in der Gruppe ein. 
Schon um 13:52 Uhr leuchten die Telefone ein zweites Mal auf: Da um 18:00 Uhr das Abendessen zum Hafen in Möltenort geliefert wird, ist Schilksee bei den Windverhältnissen doch etwas zu weit. Nächster außerplanmäßiger Halt ist nun der Tiessen-Kai in Kiel Holtenau. Die „Kuh“ legt als erste an. Die vier weiteren Schiffe legen sich ins Päckchen dazu und die Crews nutzen die Möglichkeit, die teilweise noch unbekannten Gesichter auf den anderen Booten kennenzulernen. Nach einer kurzen Pause geht es weiter Richtung Möltenort – jetzt sogar mit Wind in den Segeln.
15:46 Uhr, die Handys summen, auweia! Ein dicker Oktopus hängt vor dem Kiel und der Motor würde nur seine Arme in die Schraube wickeln. Es gibt keine andere Möglichkeit als rückwärts zu segeln, um ihm langsam zu entkommen. Das gelingt. Nur eins der Schiffe meldet zurück: „Unsere Maschine hat genug Kraft. Bei uns gibt es heute Abend Frutti di Mare.“ 
Kurz vor Möltenort, die vielleicht größte Herausforderung, ein Selfie mit der gesamten Crew und der Segelnummer in die Gruppe schicken. Dank einiger langarmiger Crewmitglieder und schräger Perspektiven gelingt auch das. Zwischen 17:30 Uhr und 18:00 Uhr legen alle Boote im nördlichen Fischerei-Hafen in Möltenort an - pünktlich zur Pizzalieferung. Und noch ein Highlight: Einige SG-Mitglieder, die es nicht zum Segeln geschafft hatten, kommen direkt nach Möltenort, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. 

Text: Gesa Gerstenberg
Fotos: Güde Ulrich/ Tobias Schubert