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Ausbildung

Mit der Arndt von Kiel nach Dieppe (Normandie)

Neues von der Arndt: Ganz früh morgens machte sich die Crew, bestehend aus unserem Skipper Dieter Simmat sowie Klaus Reese, Detlef Much, Sönke Haß, Rawad Abuagela und Deetje Bruhn auf den Weg zur Schleuse in Holtenau. Schnell konnten wir durchgehen und genossen bei bestem Wetter die Fahrt durch den Kiel Kanal. Bei der Durchfahrt wurde die Zeit für eine ausführliche Einweisung in das Schiff sowie die Rollenverteilung vorgenommen. Zudem haben wir einen Wachplan für die weitere Fahrt durch Elbe und Nordsee erstellt. Dieser hat dann gut funktioniert. In Brunsbüttel mussten wir ein wenig warten und beobachteten das Treiben an den alten und neuen Schleusenbecken. Schließlich ging es dann raus auf die Elbe, die uns in der Abendsonne mit einer herrlichen Weite und Stimmung begrüßte. Der Wind war sehr wechselhaft, so dass viel unter Maschine gefahren werden musste. Nonstop ging es weiter vorbei an den ostfriesischen Inseln rüber nach Holland. Nach gut 50 Stunden liefen wir in Ijmuiden ein und genossen morgens unser Anlegebier.
Den folgenden Hafentag nutzen wir für einen Ausflug mit dem Bus und der S-Bahn nach Amsterdam. Ein Marsch durch Parks und die von Grachten geprägte City inklusive einer Bootsfahrt waren sehr eindrucksvoll. Diese Pracht, diese Geschichte, der Handel und die multikulturelle Stimmung brachten viele Eindrücke und Abwechslung in den Bordalltag.
Weiter ging es nach Scheveningen mit einer tollen Radtour ins nahe Den Haag, dem Regierungssitz sowie Sitz der Königsfamilie. Die Ausstellung im internationalen Gerichtshof haben wir besucht. Dort wurde gezeigt, wie die internationale Gemeinschaft versucht, auf diesem Feld zusammen zu arbeiten. Sehr interessant!
Entlang der Küste der Benelux Staaten erreichten wir dann Seebrügge in Belgien. Von da ebenfalls eine Radtour ins nicht so nahe Brügge, 20km hin mit Rückenwind und zurück dagegen. Eine herrliche Altstadt mit Grachten und Parks und noch mehr Touristen.
Vor den Häfen Rotterdam und Antwerpen, Europas Häfen Nummer eins und zwei, liefen die wirklich großen Pötte ein und aus: wir haben uns gehörig ferngehalten.
In Frankreich erreichten wir Dunkerque, Bologne-sur-Mer und dann schließlich Dieppe, dem Hafen des Crewwechsels. Navigatorisch wurde es aufgrund der Gezeiten, Hoch- und Niedrigwasserstände sowie der Strömungen interessanter. Wir beschäftigten uns eingehend mit dem „Reeds“.
Die Küste der Normandie hat uns durch ihr ganz eigenes Bild begeistert: die Steilküsten, die Strände mit den großen runden Steinen, das grüne Wasser und die französischen Städte. Am Vorabend des 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, gab es auf dem Wasser ein großes Feuerwerk und an Land Livemusik; alle waren auf den Beinen, ein wahres Fest!
In Dieppe zum Crewwechsel kam dann am Freitagabend bereits Crew zwei zum Abendessen in der Hafenwirtschaft vorbei. Wir saßen zusammen; es war ein großes Hallo der abreisenden und übernehmenden Segelkameraden.

Text: Detlef Much
Fotos: Detlef Much & Dieter Simmat