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Ausbildung

Dänische Gemütlichkeit. Ø-Hopping mit der Alfried.

Kiel/ Ostsee. Sommer. Sommerferien. Dänemark ruft. Während die Arndt die Kreidefelsen und Hansestädte besucht, folgt die Alfried mit einer vierköpfigen Crew der Schulungsgruppe dem Ruf des Kleinen Belts. Zwei Wochen Hygge, Sonne, Inselidylle... Kristina Schröder berichtet von der ersten Woche.

Mommark 26.06.21 (c) Kristina Schröder

Glatte Ostsee 26.06.2021 (c) Kristina Schröder

Strib 29.06.2021 (c) Kristina Schröder

Aaro Sonnnenuntergang 28.06.2021 (c) Kristina Schröder

Unter Motor nach Mommark
Endlich. Der Sommer ist da, die Pandemiebestimmungen sind gelockert, die Reise kann los gehen.  
Obwohl lange nicht klar war, was möglich sein würde, stand für uns schon früh fest, dass es auf jeden Fall nach Dänemark gehen sollte. Also, auf. 
An einem warmen Sommersamstag früh um 9 zogen wir zu viert auf der Alfried ein: Marlies, Lutz, Franziska und Kristina. Erleichtert, dass die Elan 31 unglaublich viel Stauraum bietet. Es kann losgehen; wir haben alles dabei, sind alle bereit, es fehlt an nichts; nur am Wind. Nun gut, der Plan:  erst einmal aus der Förde heraus motoren und gucken, wie es dann aussieht… 
… Kieler Leuchtturm, Stollergrund ... spiegelglatte Ostsee, kein Lüftchen. Die Segel sind zwar angeschlagen, das Motorengeräusch soll uns aber noch eine Weile begleiten. Kurze Lagebesprechung, fahren wir nur nach Damp und hoffen auf mehr Wind am Sonntag? Nein, wir wollen nach Dänemark, um das echte Urlaubsgefühl aufkommen zu lassen. Die Zeit an Bord lässt sich aber auch unter Motor sinnvoll nutzen, da diverse Segelscheine angestrebt werden, beschäftigen wir uns intensiv mit Theorie, Seeschifffahrtszeichen, Wolken und Peilung. Für kurze zwei Seemeilen können wir die G1 doch noch hochziehen, bevor wir schließlich bei erneuter Windstille in den schönen kleinen und sehr vollen Hafen Mommark einlaufen. Wir verbringen den lauen Sommerabend als drittes Boot im Päckchen bei musikalischer Untermalung durch den singenden Hafenmeister. 

Hafentag auf Årø
Sonntagmorgen erkennen wir schnell, dass wir alles richtig gemacht haben. Der Hafen leert sich und auch wir segeln bald bei strahlendem Sonnenschein und schönem Wind über die Ostsee. Ohne besondere Erlebnisse, aber mit glücklichen Gesichtern nach einem stimmigen Törn erreichen wir abends Årø. 
Glücklicherweise gefällt uns die Insel sehr gut, bleiben wir doch bei absoluter Windstille am Montag noch für einen wunderschönen Hafentag. Bei hochsommerlichen Temperaturen ignorieren wir die in diesem Jahr in der Ostsee zahlreichen dichten Quallenteppiche und baden, faulenzen auf dem Boot, erkunden die süße dänische Insel, sind erstaunt über ein dänisches Weingut und trainieren unser Handicap beim Parkgolf. Ein phänomenaler Sonnenuntergang (einer von vielen, vielen auf dieser Reise) rundet den perfekten Tag nach dem wie immer guten Bordessen ab. 

Ein kaputtes Reff und Schweinswale 
Unsere Morgenroutine ist gemütlich; ein ausgiebiges Frühstück gehört dazu, bevor wir Dienstagvormittag weiter gen Norden wollen. Schon auf der kurzen Überfahrt zum Tankstopp nach Årøsund überrascht uns der entgegen der Vorhersage doch recht ordentliche Wellengang, so dass wir gleich mit eingebundenem ersten Reff die Segel setzen. Das zweite lässt vor Bågø nicht lange auf sich warten und wir rauschen durch den Kleinen Belt an Brandsø und Fænø vorbei, bevor der Wind wieder abflaut. Leider lässt sich das zweite Reff nicht mehr lösen, es muss vom Baum und Segel abgebunden werden. Wir können weiter segeln, lassen den Hafen Skærbæk nach kurzer Überlegung aufgrund des angrenzenden Kraftwerks links liegen und machen uns auf den Weg nach Strib. Auf Höhe Middelfart beobachten wir sehr viele Schweinswale, die uns unter der Kleinen-Belt-Brücke hindurch begleiten. Nach diesem schönen Erlebnis sind wir auch schon in Strib, finden in dem kleinen Hafen die letzte freie Box und dann steht bereits der erste Crewwechsel an. Ich, Kristina, muss für die zweite Impfung von Bord, Christine springt gerne für ein paar Tage ein und bringt neben dem Wechselfahrzeug auch Grillgut mit, das wir spät vor buntem Himmel bei vielen lustigen Gesprächen verzehren.

Regen, Spi und Crewwechsel 
Mit mir, Kristina, geht neben der Berichteschreiberin auch der Super-Sommer zunächst von Bord, die Crew kämpft sich Mittwoch durch viel Regen, teilweise schlechter Sicht und Wellengang nach Bogense. In dem sehr gepflegten Hafen mit den wohl besten Duschen, erholt man sich bei gutem Essen und Gesellschaftsspielen von dem nassen Tag. 
Der Donnerstag entschädigt mit einem sehr schönen Hafentag. Neben Baden und Kiten führt ein langer Spaziergang durch schöne Natur, das hübsche Städtchen wird besucht und bei wieder gutem Wetter trocknen die Klamotten. 
Eine zufriedene Crew segelt Freitag nach Endelave, wo auf der sehr naturnahen Insel nach einem recht frühen Anleger gebadet, spaziert und gejoggt wird. 
Am Samstag steht vor einem zweiten Crewwechsel nur ein kurzer Schlag nach Snaptun an. Da der Wind aber optimal ist und noch genügend Zeit bleibt, wird der Spi endlich mal gezogen. Dem Hören-Sagen zufolge eine sehr spaßige halbe Stunde, von der abends gut gelaunt erzählt wird. 
In Snaptun gehen Franziska und Christine nach einem gemeinsamen letzten Abendessen von Bord, ich komme frisch geimpft und wieder fit zusammen mit Deetje zurück. Endlich wieder in Dänemark, voller Vorfreude auf die zweite Woche, nachdem die erste schon wunderschön war. 
Nun lasse ich aber von Deetje berichten und schwelge gemeinsam mit euch beim Lesen schon in Erinnerungen.