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Ausbildung

Rückblick auf die Elanreise 2021

Wie jeden Sommer hieß es auch 2021 für die Yachtschule wieder: Mit guter Laune, viel Gepäck und natürlich, wie immer, mit viel Elan: „Ab auf Elanreise!“. Merle Sophie Rickers berichtet von der zweiwöchigen Sommertour:

Dieses Jahr waren wir nur mit einer unserer Elan 31, Bertha, unterwegs. Zu sechst machten wir uns am 17.Juli auf gen Osten, in Richtung unseres Ziels: Der Ostseeinsel Hiddensee. Als ersten Hafen hatten wir uns Orth auf Fehmarn herausgesucht. Bei 10 Knoten Wind brauchten wir für die Strecke zwar etwas länger, aber bei perfektem Segelwetter und einigen Mann-über-Bord-Manövern (auf Grund von über Bord gegangen Käppis) kam definitiv keine Langeweile auf. Das abendliche Grillen bildete den Abschluss eines gelungenen ersten Reisetages. Da kam es uns gar nicht recht, dass am nächsten Tag viel Wind angesagt war und wir so gezwungen waren, nur einen kurzen Schlag auf die andere Seite der Beltbrücke nach Burgtiefe zu machen. Dem gemeinsamen Landgang und einem gemütlichen Abend dort konnten wir jedoch auch etwas abgewinnen. Das Warten zahlte sich aus: Bei durchschnittlich 15 Knoten Wind und strahlendem Sonnenschein konnten wir am nächsten Tag nicht nur viel Strecke machen, sondern auch der Spi kam zum Einsatz. Dementsprechend blickte man beim abendlichen Einlaufen in den Rostocker Stadthafen in glückliche Crewgesichter. Am Dienstag stand ein Hafentag in Rostock auf dem Plan, den wir jedoch mit Umlegen in den nicht weit entfernten Hafen „Rostock Hafenterassen“ begannen. Dieser war nicht weniger zentral und deutlich schöner. Am Nachmittag wurde dann mit Fischbrötchen in der Hand die Rostocker Innenstadt erkundet.

Da wir Mittwochabend durch die Nacht nach Hiddensee starten wollten, wurde am nächsten Tag natürlich ausgeschlafen sowie noch einige Einkäufe getätigt. Den Sonnenuntergang an unserer Seite ließen wir schließlich Rostock und Warnemünde hinter uns und segelten bei gut 10 Knoten mit der G1 entlang der Halbinsel Fischland - Darß - Zingst, von der schon bald nur noch Umrisse und schließlich nur noch das Licht des Darßer Orter Leuchtturms in der Dunkelheit zu sehen waren. Durch die Nacht segeln ist immer wieder ein Abenteuer, aber auch anstrengend und so erreichte am nächsten Morgen eine erschöpfte Crew den Eingang zum Bodden. Doch bevor es in die Kojen ging, um ein bisschen Schlaf nachzuholen, belohnten wir uns mit frischen Brötchen vom Bäcker. Wir kürten Hiddensee zum deutschen Anholt, denn ein wunderschöner Strand war ebenso vorhanden wie ein voller Hafen. Bei bestem Wetter verbrachten wir den Nachmittag und Abend am Strand. Eigentlich sollte es am nächsten Tag rüber nach Møn gehen, allerdings machte uns der Wind einen Strich durch die Rechnung und um eine volle Kreuz zu vermeiden, entschieden wir uns noch einen Tag in Deutschland, in Barhöft, zu verbringen. Der Hafen am Bodden war niedlich, aber leider auch voller Mücken, weshalb wir den Abend lieber unter Deck bei Gesellschaftsspielen verbrachten. Am Samstagmorgen nahmen wir dann Kurs auf Klintholm. Erneut schien die Sonne und der Wind nahm im Laufe des Tages auf bis zu 17 Knoten zu. Auch die Windrichtung aus Osten war perfekt und wir waren uns abends beim Einlaufen in den Hafen einig, dass dieser Tag einer der besten der bisherigen Tour war. Bei nicht wenig Wind und Welle sowie einem neuen Geschwindigkeitsbestwert von 10.8 Knoten segelten wir am nächsten Tag in Rekordzeit nach Gedser. Dort verbrachten wir auch den nächsten Tag und veranstalteten anlässlich Matteos Geburtstag eine Hafenolympiade. Kategorien waren unter anderem Knoten hinter dem Rücken knoten und ein Segelquiz. Das Verliererteam musste den Wasserpass schrubben. Bei 25 Grad hätte es mit Sicherheit auch schlimmere Aufgaben gegeben. Am 27. Juli ging es dann zurück nach Deutschland. Nach Warnemünde brauchten wir bei 10 Knoten lediglich 4 Stunden. Am Mittwoch nahmen wir wieder Kurs auf Fehmarn. Der Tag reihte sich ein in die Reihe der vielen wunderschönen Segeltage auf dieser Tour. Noch ahnten wir nicht, dass es der letzte dieser Art gewesen sein sollte. Denn erneut in Burgtiefe angekommen, waren wir aufgrund von zu viel Wind gezwungen, einen weiteren Hafentag einzulegen. Dieser war leider sehr regnerisch und so wurde ein gemütliches Pfannkuchenessen unter Deck veranstaltet. Auch die Gesellschaftsspiele stellten sich wieder als essentiell heraus. Am Freitag beendeten wir unsere Tour in Heiligenhafen, da wir aufgrund von Problemen mit dem Achterstag vorzeitig ablaufen mussten und so nicht bis nach Kiel kamen. Ein etwas unglückliches Ende für eine sonst durchweg schöne und lehrreiche Reise, die wir mit Sicherheit noch lange in Erinnerung behalten werden. Wir haben in den zwei Wochen nicht nur viel Strecke geschafft, sondern sind auch als Crew zusammengewachsen. Es war eine Tour, bei der der Spaß an erster Stelle stand, von der wir aber gerade deshalb auch sehr viel mitnehmen konnten. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Text und Fotos: Merle Sophie Rickers