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Ausbildung

Sonne, Welle, viel Wind und Yacht an Land

Hyères. Die ILCA-Segler der Jüngsten- und Regattagruppe blicken auf eine ereignisreiche und effektive Trainingswoche zurück. Jannes May, 17 Jahre, berichtet.

 

(c) Noah Piotraschke

(c) Noah Piotraschke

(c) Noah Piotraschke

Samstag, 6:45 Uhr am Kieler Hauptbahnhof. Wir stiegen alle in den ICE und fahren bis Karlsruhe, wo wir in den französischen TGV steigen.
Abends um 22:00 Uhr in Marseille, mussten wir zum Flughafen und die Autos holen.
Am nächsten Morgen haben wir die Boote abgeladen und sind nachmittags noch bei leichtem Wind gesegelt. Abends wurde dann noch ein Massemahl (viel Nudeln, viel Fleisch, viel Sauce und viel Käse) verspeist und wir sind früh schlafen gegangen, morgen sollte viel Druck kommen.
Am Montag war es dann etwas mehr Wind. Auf dem Weg zum Hafen haben wir schon eine Yacht auf dem Strand gesehen, die angespült wurde und im Hafen war ein Meter Welle. Perfekte Bedingungen also um auf der „besten“ Sliprampe in Europa die Boote ins Wasser zu bekommen. Morgens sind wir also nicht raus. Am Nachmittag, nach Verhandlung von Noah mit Hafenmeister JB sind wir dann raus. Gefolgt ist uns niemand - komisch.
Ich zitiere Noah, bevor wir rausgefahren sind: „ Maggi, Jannes, kein Kicker ziehen, ehe ihr 200 Meter vorm Hafen seid.“ Ich dachte noch: "Was soll das denn?", konnte es später jedoch verstehen.
Mein Baum ist nach 300 Metern gebrochen und ich konnte direkt wieder reinfahren. Maggi kam 20 Minuten später auch rein, ihm hat’s auch den Baum verrissen. Bein nächsten Mal nehmen wir bei Starkwind, dann wohl nicht unsere alten Bäume…
Dienstag ging es vormittags wieder nicht raus, ähnliche Bedingungen wie am Vortag. Dafür sind wir zu Decathlon gefahren, wo die schnellste Cap überhaupt gekauft wurde. Nachmittags sind wir wieder raus und uns sind ein paar gefolgt. Bei 20-30 Knoten Wind, auflandig, war es ein Fest und es ist alles heile geblieben. An diesem Tag ist auch der Ausruf „Michael Kuju******“ zu uns gestoßen, der Maggi und mich noch hunderte Kniebeugen kosten sollte.
Abends gab es wie immer ein mächtiges Essen, von dem jeder mehr verdrückte, als er normalerweise essen konnte. Die nächsten Tage soll ja noch Wind kommen. Nach dem Essen wurde die Cap noch benutzt, um den netten Nachbarn den WLAN-Code zu entlocken und einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Mittwoch war der Wind etwas weniger (17-23 Knoten) und wir konnten morgens direkt raus. Es kam wie immer die Ansage: „Wir fahren erstmal Achten“, was soviel heißt wie: Über einen engen Kurs fahren und bei jeder Runde mehr Halsen machen. Heute hat der Wind dies auch zugelassen, was uns natürlich alle jubeln ließ.
In der Mittagspause gingen wir wie immer zum Supermarkt des Vertrauens, „Huit à Huit“, um uns erstmal zu stärken. Nachmittag dann dasselbe Spiel noch einmal. Abends wurde der gute Eindruck genutzt, um Salz von den Nachbarn zu erhalten.
Donnerstag hatten wir dann noch einmal guten Wind, haben wieder zwei Einheiten und 200 Kniebeugen gemacht. Abends wurde systematisch kein Salz gekauft, um wieder bei den Nachbarn vorbeizuschauen.
Freitagmorgen war die schlimmste Einheit. Wenig Wind, und die aufgescheuerten Kniekehlen und Hände, haben die sowieso unterirdischen Rollmanöver meiner Wenigkeit nicht unbedingt verbessert.
Nach der stärkenden Mittagspause war der Wind dann besser und wir sind Rennen mit den anderen gefahren. Alle haben gut performt, besonders hervorheben muss man Maggi, der im Rennrausch gar nicht mehr zu bändigen war.
Danach wurde noch eine Acht gefahren, um unser Mindset zu unterstreichen. 
Samstagmorgen wollten alle unbedingt vor der Abfahrt noch eine Einheit machen, damit sich im Auto der typische Neopren-Duft bilden kann. Wir sind wieder Rennen gefahren und Papa Piotraschke war fast sogar zufrieden.
Samstagabend ist Larissa erst gefahren und nachts ist Maggi noch ein paar Stunden gefahren. Morgens gab es dann eine musikalische Nachhilfestunde von Noah und Liederraten, wo wir überhaupt kein Land gegen ihn gesehen haben.
Es war wieder eine gute Woche, in der wir viel gelernt haben und noch mehr Spaß hatten. Danke an die anderen und vor allem auch an Noah. ;)