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Was für ein Finale!

Friedrichshafen. Spannung bis zum Schluss für die Kieler Yacht-Club-Crew beim Saisonfinale der Deutschen Segel-Bundesliga. Fünf erste Plätze in knapp acht Flights. Am Ende fehlen den Kielern 0,14 Punkte zum Spieltags-Sieg - und zum Aufstieg.

Das Podium des Abschluss-Spieltags. Links die Kieler, Paul Kübel, Anton Lantzius, Moritz Peitzner und Niklas Schubert (v.l.n.r.). © Felix Diemer/ DSBL 

Bevor sie gen Süden aufbrachen, hatten sicher nicht nur die wind- und wellegewohnten Kieler manches Stoßgebet zu Petrus geschickt: Würde der Tag überhaupt in die Wertung eingehen können? Dazu brauchte es, wie Liga-Organisator Oliver Schwall angesichts der schwachwindigen Wetterprognose gewarnt hatte, mindestens sechs Flights pro Verein. 
Es wurde ein Event mit „extrem wenig Wind“, so Moritz Peitzner (23), Steuermann der Kieler Yacht-Club Crew. Widrige Witterungsbedingungen - wenig bis gar kein Wind, drehende Winde und einsetzender Regen - sorgten für Nervosität und Anspannung bei den teilnehmenden Vereinen.

Die Kieler Yacht-Club-Crew zeigte Nerven. Auf dem Bodensee starteten die Kieler von Platz sechs im Gesamtranking, mit zwei Punkten Abstand zum Viertplatzierten. Die punktbesten vier Teams segeln zum Saisonschluss in die Erste Liga. 
Steuermann Peitzner, Niklas Schubert (23) am Trimm, Paul Kübel (28) als Taktiker und Anton Lantzius (19) auf dem Vorschiff waren schon zum zweiten Spieltag der Deutschen Segel-Bundesliga im Juli auf der Kieler Innenförde gemeinsam angetreten und hatten sich bei sehr wechselhaften Bedingungen mit Wind von fünf bis 20 Knoten und heftigen Drehern aufs Podium gesegelt. Bis zum Startschuss in Friedrichshafen hatten die Kieler jede freie Minute für Training verplant.  
Auf dem Bodensee ging dem Wind dann nicht ganz die Puste aus. Am Ende reichte er für knapp acht Flights. Nach Platz vier zum Auftakt legten die Kieler los und segelten sich nach vorn. Ein erneuter, kurzer Stopp auf der Vier, dann eine nur durch eine Zweitplatzierung unterbrochene Siegesserie der KYC-Crew in den Flights vier bis acht. 
Ein unvollständiger, letzter Flight brachte die Entscheidung: „Bis 16:00 Uhr wurde gestartet, der achte Flight begonnen. Zwei Rennen gingen durch. Das letzte wurde mit dem Durchschnittswert verrechnet“, berichtet Taktiker Paul Kübel. „Das war das Glück für den Chiemseer Yacht Club“, so Steuermann Peitzner.
Mit 15 Punkten – 0,14 Punkte hinter den Erstplatzierten – beschließt die Crew um Peitzner den finalen  Spieltag auf Platz zwei. Die 0,14 Punkte entscheiden auch über die Platzierung im Gesamt-Ranking. Es wird der undankbare fünfte Platz.
Die Kieler nehmen es sportlich: „Seglerisch sind wir sehr zufrieden mit dem Event“, so der Steuermann weiter. „In den verschiedensten Situationen haben wir trotz der schwierigen Bedingungen super zusammengespielt. Es hat eigentlich alles geklappt. Am Ende hat dann ein Quäntchen Glück zum Spieltagssieg gefehlt.“
Nun geht die Crew erst einmal zur Meisterfeier. Neben dem gelungenen Spieltag will auch Moritz Peitzners frischer Deutscher Meister-Titel im ILCA 6 noch gehörig gefeiert werden.


Text: CW