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Überführungsfahrt der ARNDT / Kiel - Den Helder

Liebe Daheimgebliebene,wir grüßen Euch herzlich aus Den Helder, wo wir bei Starkwind sicher und geschützt im Hafen liegen und auf Wetterberuhigung warten.Bis hierher haben wir zwei Nachtfahrten hinter uns.

Im Anschluss an die immer wieder beeindruckende Passage des NOK segelten wir direkt von Brunsbüttel bis Borkum Schutzhafen. Es war eine schnelle Reise dank des günstigen Schiebewindes, der die Arndt mit bis zu 11,8 kn in der Spitze über hohe Dünung gen Westen jagte. Am Himmel zeigten sich bereits die ersten Zeichen der Wetterverschlechterung, kräftiger Regen setzte ein. Vollkommen durchnässt erreichten wir Borkum am nächsten Tag gegen 11 h 30. Ein Starkwindfeld mit orkanartigen Böen, was uns besorgte Nachfragen aus der Heimat bescherte, konnte uns nichts mehr anhaben. Die ARNDT lag gut vertäut und abgefendert am Steg. Unser Crewmitglied Dr. Fritz Fischer verließ uns hier, um sein privates Reiseprogramm wahrzunehmen.

Sonntagmittag ging es weiter mit noch ablaufendem Wasser und günstigem Wind. Bis zu 5 Windstärken waren angesagt. Ein beeindruckender Böenkragen baute sich bald um uns herum auf. Mit Wind aus südlicher Richtung  fuhren wir mitten hinein und hielten Kurs südlich der grünen Tonnen des VTG German Bight, zahlreiche  Schiffe begegneten uns an unserer Steuerbordseite. Wir studierten die Lichterführung der entgegenkommenden Schiffe und hakten unsere Tonnen ab. Starkregen setzte ein - wir wieder völlig durchnässt - aber die ARNDT trug uns sicher und zügig durch die schäumende See unserem Ziel entgegen. Um 7h40 erreichten wir die Ansteuerungstonne Den Helder, um 10 Uhr machten wir erschöpft im Hafen von Den Helder fest.

Zur Zeit sitzen wir sicher, warm und inzwischen sogar trocken im Hafen von Den Helder und lassen es uns gut gehen. Ein starker Wind schüttelt unser Schiff auch hier an Steg E Platz 8  ARNDT so kräftig durch, dass der Kaffee in unseren Tassen schwappt. Ein beeindruckendes Klöterkonzert lässt uns immer wieder den Kopf aus dem Niedergang stecken und staunen. Der Wind tobt hier mit bis zu 40 kn und Schauerböen, und das seit 3 Tagen. Wir gleichen die Wettervorhersagen aus Windfinder, Wettercom, Seaman Wetterwelt und DWD miteinander ab und versuchen den günstigsten Zeitpunkt unserer Weiterreise nach Scheveningen zu ermtteln. G3 und G4 liegen schon vorbereitet auf dem Vorschiff, Vorräte sind aufgefüllt, der Tank ist voll, die Gasflasche gewechselt.

Wir wollen morgen weiter, es sei denn, der DWD hätte recht und der Wind bläst weiter mit Windstärke 6 ohne konkrete Aussicht auf Besserung.

Herzliche Grüße

Hans Werner Krumm, Klaus Reese, Dieter Simmat, Krista Volles

Den Helder, 29. Juli 2015