Navigation und Service

Aktuelles

Tidennavigation - mit Arndt in der Praxis

Das erste, was wir im Hafen von Dieppe von den Yachten sehen, sind die Spitzen der Masten: es herrscht Springtide. Und das bedeutet hier zurzeit einen Tidenhub von ca. 10 m. Dieter und Crew treffen wir in einem Hafenrestaurant oberhalb der Pier. Am kommenden Morgen: kurzes Einrichten an Bord, Verproviantieren, Sicherheitseinweisung und Chillen.

Für die kommenden Tage diktiert die Tide den Takt. Das erste Aufstehen um 03:30 Uhr Bordzeit (= lokale Zeit) und Ablegen um 04:30 Uhr. Dafür bringt uns der Tidenstrom zügig in Richtung Fecamp. Da bleibt genügend Zeit für ein paar erste Segel- und Sicherheitsmanöver. Insgesamt ein kurzer Schlag zum Eingewöhnen für alle.

Tidentechnisch spannender wird der nächste Tag, an dem wir gute 90 sm nach Cherbourg zurücklegen wollen. Die Windrichtung ist günstig, die Stärke eher schwach. Aber das eigentliche Thema sind die Tidenströme vor Barfleur, die in der späten Springphase mit bis zu 5 kn wechselweise nach Westen bzw. Osten setzen. Also wird unsere Anfahrt nach Cherbourg mit klassischen wie mit modernen Navigationstools so geplant, dass wir dem Gegenstrom so weit wie möglich nach Süden ausweichen und uns mit dem einsetzenden Weststrom lässig in Richtung unseres Zieles ziehen lassen. So erreichen wir Cherbourg sicher und bequem in den frühen Abendstunden.

Nach einem entspannenden Tag vor Ort geht es am nächsten Morgen wieder früh los: bestimmend ist der Tidenstrom des Alderney Race auf dem Wege nach Braye Harbour auf Alderney. Auf diese Weise können wir die Windrichtungen und Strömungen im Alderney Race besser für unsere Zwecke nutzen.

Aufgrund der Wettersituation passen wir unseren Plan hier so an, dass wir Jersey als das nächste Ziel vorsehen, auf einen Abstecher nach St. Malo verzichten und anschließend Guernsey anvisieren. Das frühe Aufstehen ist inzwischen zur Routine geworden, und die Tidenströme lassen wir wo möglich für uns arbeiten.

Das lässt Zeit für die Besichtigung von St. Helier, eine tolle Wanderung im Norden von Jersey und zwei entspannte Tage in St. Peter Port auf Guernsey.

Die Stimmung an Bord ist sehr gut. Zurzeit freuen sich alle auf neue Abenteuer an der bretonischen Küste.

Beste Grüße von der Arndt

von der Etappe 2 - Crew Dr. Dye Jensen