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Starkes Comeback der YES

Über 600 Aktive aus vier Nationen haben für das Comeback der Young Europeans Sailing (YES) vor Kiel-Schilksee gemeldet. Vom 4. bis 6. Juni findet damit nach zweijähriger Pause über Pfingsten wieder die „Kieler Woche des Nachwuchses“ statt. „Wir freuen uns, dass wir nach der MaiOR für die Big Boats nun auch dem Nachwuchs wieder ein attraktives Angebot machen können“, so Organisationsleiter Dirk Ramhorst.

Über 600 Aktive aus vier Nationen haben für das Comeback der Young Europeans Sailing (YES) vor Kiel-Schilksee gemeldet. Vom 4. bis 6. Juni findet damit nach zweijähriger Pause über Pfingsten wieder die „Kieler Woche des Nachwuchses“ statt. „Wir freuen uns, dass wir nach der MaiOR für die Big Boats nun auch dem Nachwuchs wieder ein attraktives Angebot machen können“, so Organisationsleiter Dirk Ramhorst. Die YES dient gleichzeitig als Vorbereitung für die zwei Wochen später stattfindende Kieler Woche (18. bis 26. Juni) und zudem für die U20-Aktiven (bis Jahrgang 2003) auch für die Gemeinsame Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft (10. bis 16. August). Eine internationale Aufwertung erhält die Young Europeans Sailing durch den Status einer Regeltest-Regattaserie für den Weltsegelverband. Auch die Aktionswiese an Land ist nach zwei Jahren Corona-Pause Treffpunkt für Aktive und Besucher.

Drei Tage lang werden sich die besten deutschen Nachwuchsseglerinnen und Nachwuchssegler in sieben Disziplinen mit Aktiven aus Dänemark, Schweden und der Schweiz messen. Die größte Flotte stellen die ILCA (ehemals Laser-Klasse), die sich in vier Disziplinen ILCA 4, ILCA 6 männlich und weiblich sowie ILCA 7 aufteilen. Doch nicht nur die Quantität, vor allem auch die hohe Qualität am Start zeigt den Stellenwert der vom Kieler Yacht-Club und dem Norddeutschen Regatta Verein ausgerichteten Nachwuchs-Veranstaltung. Und mit Julia Büsselberg (Kiel) und Hannah Anderssohn (Rostock) sind zwei absolute Top-Seglerinnen aus Deutschland am Start, die bereits Richtung Olympische Spiele 2024 in Marseille (Frankreich) blicken.

Somit haben beide zwar dasselbe Ziel, jedoch sehr unterschiedliche Präferenzen bezüglich der gewünschten Windstärke. Die 22-jährige Julia Büsselberg spielte zuletzt bei der Weltmeisterschaft 2021 ihr großes Können bei leichten, drehenden Winden aus und segelte auf den fünften Gesamtrang. Dennoch gab sich die Informatik-Studentin in einem DSV-Interview zurückhaltend bezüglich der gesteckten Ziele: „Ja, ich will unbedingt mal eine olympische oder eine WM-Medaille haben. Aber ich weiß noch nicht, wann ich mir die zum Ziel erklären sollte.“

Hannah Anderssohn hat schon viele Höhen und Tiefen in ihrer Sportkarriere erlebt. Die gebürtige Rostockerin war in den Jahren 2016 und 2017 auf dem Weg nach ganz oben. In den beiden Jahren hat sie die YES gewonnen, war 2016 Jugend-Europameisterin und Deutsche Juniorenmeisterin, gewann 2017 die IDM sowie die Jugend-WM und belegte Platz zwei bei der U21-WM. Danach folgten schwere Jahre mit Knieproblemen und beinahe das sportliche Aus. Doch die Starkwindspezialistin kämpfte sich zurück. Im Vorjahr belegte die Maschinenbau-Studentin bei der EM auf dem Schwarzen Meer Rang sechs. „In Balance mit dem Training so viel Rennpraxis reinkriegen wie möglich”, formuliert die 23-Jährige ihr Ziel für die Saison 2022.

Das Kieler Revier kennen die beiden Seglerinnen aus dem DSV-Perspektivkader durch zahlreiche Trainingseinheiten und Regatten gut. Ein Sieg bei der YES fehlt Julia Büsselberg im ILCA 6 im Gegensatz zu Hannah Anderssohn allerdings noch. Büsselbergs YES-Erfolge 2015 und 2016 holte sie noch im ILCA 4. Zu den Favoritinnen gehören beide automatisch mit der Anmeldung, aber die Konkurrenz ist groß.

Mit Laura Schewe (KYC) ist die amtierende YES-Siegerin aus dem Jahr 2019 am Start. Die Altenholzerin sicherte sich mit dem Sieg vor Kiel gleichzeitig die Deutsche Juniorenmeisterschaft. Dazu ist die gesamte DSV-Jugend-Nationalmannschaft der Frauen im ILCA 6 in Kiel am Start: Linda Hensel (Berlin), Neele Luisa Nagel (Rostock) und Line-Anneliek Pähler (Hamburg). Und Linda Hensel bringt eine Empfehlung aus Spanien mit. Bei der ersten Regatta zur EurILCA Europa Cup Throphy im März belegte die Berlinerin in der U19-Wertung Rang eins vor Pia Conradi (Duisburg) aus dem DSV-Nachwuchskader.

Auch die mehrfache Deutsche Meisterin Pia Kuhlmann ist immer für einen Platz auf dem Treppchen gut. Amaya Escudero (DSV-Nachwuchskader) und das dänische Nachwuchstalent Annelie Friis Jensen (U16-Eurpoameisterin im ILCA 4) komplettieren das Spitzenfeld.

Bei den Männern hat in der Klasse ILCA 6 einer der Favoriten zumindest das Rennen bei der Anmeldung schon einmal gewonnen: Ole Schweckendiek steht ganz oben in der Meldeliste. Einen Platz, den das Kieler Yacht-Club-Talent auch gern bei den Regatten einnimmt. Und der 17-Jährige hat schon so einige Titel und Erfolge gehamstert. 2019 gelang dem Kieler der Hattrick bei der großen deutschen Regattaserie: Er wurde Erster bei der Kieler, der Warnemünder und der Travemünder Woche. Mit dem Sieg der Deutschen Jugendmeisterschaft rundete Schweckendiek das Jahr ab. Die Auszeichnung zum Nachwuchssegler des Jahres 2019 durch Immac war da nur logisch. 63 Konkurrenten aus Dänemark und Deutschland, darunter Willy Bo Sörensen (Hamburg), der sich im März vor Spanien mit Rang drei bei den U19 empfohlen hat, werden den Favoriten bei der YES jagen.

In der olympischen Männer-Klasse ILCA 7 gehen 47 Starter ins Rennen. Im rein deutschen Feld sind aus der Jugend-Nationalmannschaft Gunnar Kröplin (Schwerin) und Mats Schönebeck (NRV) mit von der Partie. Schönebeck, der im Internat in Kiel-Schilksee lebt, belegte bei den Youth Worlds 2021 im Oman im ILCA 6 den zwölften Platz und wagt jetzt den Wechsel in die olympische Klasse. Dazu stößt noch der Hamburger Till Wanser aus dem DSV-Nachwuchskader.

Die stärkste Zweihandklasse stellen die 420er mit 63 Jollen aus Deutschland und der Schweiz. Gleich sieben Crews der DSV-Jugend-Nationalmannschaft sind am Start: Jesper Fleischer/Theo Gnass (Eltville/Offenbach), Riccardo Honold/Benedikt Knapp (Stuttgart/Neuried), Johann Emmer/Jannis Liebig (Damsdorf/Falkensee), Severin Gericke/Xaver Schwarz (Bad Wiessee/Frauenchiemsee), Valentina Steinlein/Lea Adolph (Wörthsee/Hohenschäftlarn), Clara Held/Johanna von Lepel (Potsdam/Berlin) und Reamonn Theiner/Lillemor Schreiber (Schwerin).  

Starke Konkurrenz ist auch im Nachwuchsskiff 29er am Start. Die Lübecker Kieler-Woche-Sieger des Vorjahres und Nachwuchssegler des Jahres 2021, Anton und Johann Sach, wollen ihren Erfolg auf der Kieler Förde wiederholen und treffen dabei auf zwei Crews aus der Jugend-Nationalmannschaft: Carl Krause/Max Georgi (Rostock/13. bei den Youth Worlds 2021) und Jule Ernst/Louisa Schmidt (Berg/München). Per Christopher Schwall (Kiel) aus der Jugendnationalmannschaft tritt mit seinem Bruder Carl Frederik an. Gespannt kann man auch auf das neue Duo Finn Meichle (Kressbronn) mit seinem Vorschoter Frederik Steuerer (Augsburg) aus der Jugend-Nationalmannschaft sein.

26 Europe komplettieren die Felder der acht Disziplinen.

Regeltest des Weltsegelverbandes bei der YES

Auch bei den Regeln ist alles im Fluss. Alle vier Jahre im olympischen Zyklus passt World Sailing seine Regeln den neuen Erkenntnissen an. Eventuelle Ungenauigkeiten, Verbesserungswünsche und die Anpassung an neue Klassen machen dies notwendig. In diesem Jahr geht es vor allem um die Regel 18, das Wegerecht an den Bahnmarken. Regel 18 schränkt die „allgemeingültigen“ Wegerecht-Regeln im Umfang von drei Bootsrumpflängen um die Wendemarken ein. 80 Prozent der Probleme gibt es an der Lee-Tonne. Das Wegerecht mit dem definierten Raum an der Tonne ist sehr komplex.

„Zwischen dem 15. Mai und dem 15. Juli gibt es in diesem Jahr eine Testphase, in der sich einige Veranstalter bereit erklären, die neu geplanten Regeln auszuprobieren. Dazu hat der Kieler Yacht-Club die YES mit der Genehmigung des Deutschen Segler-Verbandes angemeldet“, so der international aktive, oberste Wettfahrtleiter der Kieler Woche, Fabian Bach, der auch die NoR und Segelanweisungen für die YES ausgearbeitet hat. Voraussetzung ist die Anwesenheit einer internationalen Jury, die World Sailing ein qualifiziertes fachliches Feedback geben kann. „Wir bieten dem Weltsegelverband also unsere Hilfe an. Und mit Line Juhl haben wir eine Dänin bei uns in der Jury, die in der Arbeitsgruppe des Weltverbandes die Regeländerungen mit angepasst hat“, so der Wettfahrtleiter der 420er. Damit bekommt World Sailing ein direktes Feedback, und vielleicht kann Line Juhl eventuelle Schwächen direkt klären oder bei der Interpretation vor Ort helfen.

Volles Programm an Land

Neben dem YES-Segelprogramm auf dem Wasser lädt auch die beliebte Aktionswiese nach zweijähriger Zwangspause Jung und Alt wieder zum Verweilen ein. Unterstützt von der MVK Kiel und dem Internat Louisenlund verwandelt sich die Grünfläche zu einem spannenden Erlebnisspielplatz. Das bunte Angebot wird von Ausstellern und Gastronomen komplettiert. Ein Besuch zu Pfingsten lohnt sich damit für die ganze Familie, denn neben dem Segeln spielt der Austausch untereinander eine wichtige Rolle.

„Ich freue mich über das Engagement von Louisenlund zu YES. Unsere Zusammenarbeit ist nur logisch. Das Internat, mit eigenem Hafen, bietet die Möglichkeit, direkt vor Ort zu trainieren. Durch das neue pädagogische Konzept lassen sich Schule und Trainingszeiten optimal verbinden und es ermöglicht eine maximale individuelle Förderung junger Menschen. Und Louisenlund rückt das Leistungssegeln wieder in den Fokus“, so Greta Siuts, YES-Projektleiterin von Point of Sailing. Ein gutes Beispiel sei Alva Feilcke vom Kieler Yacht-Club. Die Louisenlund-Schülerin, die jahrelang bei der YES startete, wechselt dieses Jahr vom 29er in den olympischen 49er.

Auf der Aktionswiese im Olympiahafen Schilksee ist Louisenlund mit einem Informationsstand präsent. Damit ergänzt das Internat das Angebot auf der Aktionswiese, die wieder richtig gut belegt ist: Skimbordbahn, Kinder-Karussell, MVK-Rutsche und ein Stand von „OFF TO LIVE“ Stand (coole Bekleidung für Camper & Offroad-Fans).

In der Vaasahalle finden das „sailors dinner“ und das traditionelle Tischkicker-Turnier am Sonntag statt - organisiert von der DSV Segeljugend.

Unterstützt werden die YES-Regatten neben der MVK Kiel und dem Internat Louisenlund von Addix Internet Services, BS PAYONE und Hugo Hamann.

 

Termine: Samstag, 4. Juni, erster Start um 13 Uhr; Sonntag, 5. Juni; Montag, 6. Juni, letztmöglicher Start um 14 Uhr. Siegerehrung: Montag, 6. Juni, um 16 Uhr (geplant) im Hafenvorfeld, bei schlechtem Wetter in der Vaasahalle.

Die ersten sechs Punktplätze jeder Klasse erhalten Preise, zusätzlich werden in den einzelnen Klassen Wanderpreise verliehen.

Wertung: Ab drei Wettfahrten gibt es einen Streicher. Der Streicher in der Qualifikationswettfahrt kann durch eine schlechtere Wertung in der Finalgruppe ausgetauscht werden.

Klassen: 29er: (geplant elf Wettfahrten), 420er, ILCA 4, ILCA 7/M, ILCA 6 W, ILCA 6/M und Europe (geplant je acht Wettfahrten).

Weitere Informationen und die NOR gibt es unter: www.young-europeans-sailing.de 

Meldungen und Ergebnisse unter www.manage2sail.com

www.manage2sail.com/de-DE/event/yes2022#

 

Öffnungszeiten der Eventareale (inkl. Gastrofläche):

Freitag, 3. Juni: 14 -20 Uhr

Samstag und Sonntag, 4. und 5. Juni: 10 - 20 Uhr

Montag, 6. Juni: 10 - 16 Uhr