Wenige Wochen vor der olympischen Segelregatta im Rahmen der Spiele 2024 in Paris finden wir langsam wieder zurück in unsere Routinen vor Ort und bauen wieder Momentum auf.
Die Weltmeisterschaft war Anfang Mai mit dem seit langer Zeit mal wieder verpassten Medalrace für uns ein herber Rückschlag, mit dem im Gepäck wir die wichtige Vorbereitung nach kurzer Pause zuhause vor einer Woche wieder aufgenommen haben.
Unser bisher schlechtestes WM-Ergebnis als Team zeigt, dass es uns immer noch an Konstanz fehlt.
Dabei haben wir in unserer Regattaserie nichts ausgelassen:
Materialbruch, Kenterungen, Regelverstöße. Allesamt ohne äußere Einflüsse selbstverschuldet und vermutlich eine Konsequenz aus Unkonzentriertheit und einer Menge Turbulenzen aus den Monaten zuvor...
Dennoch haben weltweit wenige Teams eine ähnlich lange und intensive gemeinsame Vergangenheit.
Wir sind gemeinsam durch die höchsten Höhen und tiefsten Tiefen unseres Lebens gegangen.
Unsere gegenseitig ungebrochene Loyalität und rechtzeitige Änderungen in wichtigen Bereichen unseres Teams stimmen uns optimistisch, in stillerem Fahrwasser zu alter Stärke zurückzufinden.
Trainerfrage endlich gelöst.
Im Olympischen Sport tickt die Uhr eigentlich immer gegen einen.
Es war schon immer unser Bestreben, durch konstante Arbeit hinter den Kulissen mit unserem engen Support- und Trainer-Team ein stabiles Fundament zu schaffen, was die Voraussetzung für reproduzierbare Höchstleistung ist.
Mit Maurice Paardenkooper haben wir nun endlich wieder einen Trainer, der dieses Bestreben mit uns teilt, uns bis zu den Olympischen Spielen Vollzeit begleitet und all unsere Wünsche und Anforderungen an seine Position vereint: Als einer der erfahrensten aktiven Trainer weltweit coacht Maurice uns diesen August bei seinen siebten Olympischen Spielen, kennt uns und unsere Kampagne schon lange und begleitet uns als externer Berater seit den Spielen in Tokio.
Als gebürtiger Niederländer ist er bereits als German-Sailing-Team-Coach für Paris 2024 akkreditiert, kennt den Nacra17 aus seiner Zeit als British-Sailing-Team Coach im Olympiazyklus 2016 (Rio) gut und bringt die nötige Empathie und menschliche Qualität mit, die es für ein Mixed Team in der heißen Phase einer jeden Olympiakampagne benötigt.
Jetzt ist unsere Chance, dieses Team zusammenzuschweißen und Konstanz in unserem Performance-Paket zu schaffen. Doch reicht die Zeit aus...?
Wir machen das Beste draus!
Ein Dank an Alica.
"Die letzten Jahre haben uns als Team einiges abverlangt.
Nach unserem gemeinsamen und individuell größten Erfolg bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio sind wir durch einige Krisen gegangen, die sich zum jeweiligen Zeitpunkt nicht schwerwiegender hätten anfühlen können.
Ich möchte dir danke sagen, Alica.
Dafür, dass du 2017 diese Reise mit mir begonnen und seitdem dein restliches Leben unserem Projekt untergeordnet hast.
Dass du durch meine Krankheit und die Krankenhaus- und Reha-Phase nie von unserem Weg abgewichen bist und immer an uns geglaubt hast.
Dass du nach unserem größten Erfolg zugelassen und unterstützt hast, dass ich mir mit unserem Sohn einen großen weiteren Traum für's Leben erfüllen konnte.
Und dafür, dass du immer alles tolerierst und die wichtigsten Bälle für uns in der Luft hältst, wenn ich meinen Fokus auf die andere Priorität in meinem Leben legen darf.
Ich bin mir sicher, dass unsere Loyalität und unser bedingungsloser Wille uns wieder zu Erfolgen führen wird und bin stolz, dein Teampartner zu sein!"
Danke an das ganze Team. Wir geben nochmal alles!
Viele Grüße aus Marseille
Paul (Kohlhoff), Alica (Stuhlemmer) & Maurice (Paardenkooper)