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Nebel, Flaute, Sail GP und spannende Rennen

Warnemünde. Das vierte Event der Segel-Bundesliga Saison 2022 vom 09. bis 11. September war ein Spieltag der Wetterextreme und bot viele Gelegenheiten für die Segelcommunity, abseits des Regattageschehen Zeit miteinander zu verbringen. Wer Wind und Welle erwartet hatte, wurde enttäuscht.

Einmal Rückenwind bitte. (c) Julius Osner/ DSBL

Leichtwindsegeln vor Warnemünde. (c) Julius Osner/ DSBL

Voller Einsatz an einem Spieltag der Wetterextreme (c) Julius Osner/ DSBL

Anhaltende Flaute und Seenebel machten am Samstag, dem zweiten Tag des Events, über viele Stunden Segeln auf der Bucht vor Warnemünde unmöglich. Stellenweise war der Nebel so dicht, dass die Teilnehmenden auf ihrem Weg zur Regattabahn die Tonnen nicht erkennen konnten und der Startversuch wieder abgebrochen werden musste. „Segeln ist ein Natursport, wir müssen uns immer auf die aktuelle Wettersituation einstellen“, sagt Liga-Organisator Oliver Schwall. „So extremen Nebel im September habe ich auch selten erlebt, eigentlich ist Warnemünde bekannt für seinen Westwind und die perfekte Welle, nun hatten wir Flaute, Nebel und dann einen sehr zögerlichen Nord-Nordwest-Wind.“ 
Statt selbst zu segeln, widmeten sich die Bundesliga-Crews am Samstag dem Landprogramm: Der Liveübertragung der Sail GP Rennen aus der Bucht von Saint Tropez. Gemeinsam verfolgten und kommentierten die Bundesligisten die Regatta der bis zu 50 Knoten schnellen Katamarane auf einer großen Leinwand. „Die Community der Bundesliga Seglerinnen und Segler ist hier in Warnemünde noch einmal enger zusammengewachsen“, sagt Oliver Schwall. „Es war perfekt, dass uns live aus Frankreich Segelkino vom Allerfeinsten geboten wurde.“ 
Doch sobald die Bedingungen auf See wieder segelbar waren, mussten die Sail GP Fans wieder zurück zu den bei der Bundesliga eingesetzten J/70 Kielbooten und selbst um Punkte und Platzierungen segeln.
Die selbst für die Einheimischen ungewohnten Bedingungen machten der Kieler Crew zu schaffen. Nicht Wind und Welle, sondern Flautenlöcher, ablandiger Wind und aus der Vorwoche noch stehende Welle erwarteten sie in Warnemünde. „Wir kamen nicht richtig in Schwung. Am ersten Tag war der Wind ablandig und sehr drehend. Vor allem die leichten Teams konnten bei dem unerwartet wenigen Wind deutlich besser performen. Der Samstag mit Seenebel und Sicht um die 50 Meter war interessant. Man konnte nicht einmal die Luvtonne sehen“, so Steuermann Lasse Kaack. 
Den Spieltag beendet die Crew auf Platz 12 und landet damit auf Gesamtrang sechs der Bundesliga-Tabelle. Das große Finale der beider Ligen ist vom 13. bis 15. Oktober in Friedrichshafen am Bodensee. Den Abschluss der Liga-Saison bildet der DBSL-Pokal am 5. und 6. November in Hamburg. Bis dahin wird weiter trainiert.

Text: Paul Kübel/ CW