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Nachruf auf unseren Kommodore Otto Schlenzka

Wir verneigen uns in Ehrfurcht und Dankbarkeit vor unserem Kommodore, dem Förderer, Freund und Ratgeber unseres Clubs und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren

Unserem Kommodore 

Am 09. März 1919 in Flensburg geboren, verbrachte Kommodore Otto Schlenzka seine Jugend ab 1932 in Kiel. „Ötte“, wie er sich gerne den Jugendlichen der Yachtschule vorstellte und von seinen Freunden liebevoll, aber mit Achtung und Respekt genannt wurde, trat 1933 als 14jähriger in die Jugendabteilung des Kieler Yacht-Clubs ein und wurde ein begeisterter und erfolgreicher Segler.

Segeln auf dem Sonderklasseboot BIBELOT, auf dem Ausbildungsschiff ZUKUNFT, der „Kuh“, Regattasegeln auf Scharpies und Starbooten, Seesegeln im Urlaub und der kameradschaftliche Zusammenhalt unter den Seglern, wie er ihn auch weltweit immer wieder erlebt hatte, bedeuteten ihm mehr als nur „Freizeitsport“.

Als Akkordeonspieler an Bord und bei den „Brückenabenden“ war um Ötte herum immer eine gute Stimmung. Auch in der Marine, in die er mit der Crew IV/37 eintrat, hat ihn sein Akkordeon an Land und an Bord begleitet.

Nach der Offiziersausbildung auf dem Dehnholm in Stralsund und Flensburg-Mürwik fuhr Otto Schlenzka als Wachoffizier auf Schnellbooten und dem schweren Kreuzer PRINZ EUGEN, war Fähnrichsoffizier an der Marineschule und erlebte als Kapitänleutnant das Ende des 2. Weltkriegs mit seiner Bewachungsmannschaft an der Holtenauer Hochbrücke, damals Kaiser Wilhelm Brücke.

Dann galt es, sich neu zu orientieren: Nach einer kaufmännischen Ausbildung machte Otto Schlenzka sich bald selbständig und konnte so seiner Familie, seiner Ehefrau Elisabeth und den vier Kindern, wieder Sicherheit geben.

Sein beruflicher Erfolg brachte ihm auch die Freiheit, sich im Kieler Yacht-Club zu engagieren. Als begeisterter Starbootsegler war Otto Schlenzka zu Regatten im In- und Ausland unterwegs und selbstverständlich immer auf der Kieler Förde zu sehen. Als stellvertretender Vorsitzender von 1958 bis 1974 und als Vorsitzender von 1974 bis 1983 prägte Otto Schlenzka den Kieler Yacht-Club. 1983 wurde er zum dritten Kommodore in der Geschichte des Clubs gewählt.

1965 übernahm er die Organisation der Kieler Woche, schon mit Blick auf die Bewerbung Münchens und Kiels für die Olympischen Spiele 1972. Er gab dem Regattasport wesentliche neue Impulse und entwickelte die Kieler Woche zum internationalen Leitbild für Segelregatten.

Als Organisationsleiter der Kieler Woche erwarb er sich Verdienste, die nicht zuletzt ihren Niederschlag fanden in der Nominierung als Mitglied des Organisationskomitees und Leiter des Sportausschusses beim Organisationskomitee für die olympischen Segelwettbewerbe 1972, deren Durchführung er dann auch organisatorisch leitete.

Bis zuletzt holten sich Sportfunktionäre aus allen Kontinenten persönlich oder brieflich seinen Rat für die Durchführung von Großregatten. Nach den olympischen Spielen wurde er Delegierter der Central Europe Group im Permanent Committee, dem Vorstand der IYRU. Ein Amt, das Otto Schlenzka mit großer Kompetenz und Engagement bis 1990 ausübte.

Er war Vizepräsident für Leistungs- und Wettsegeln im Deutschen Seglerverband, Wettfahrtleiter und internationaler Schiedsrichter im In- und Ausland und Mannschaftsleiter der Deutschen Seglermannschaft bei den Olympischen Segelwettbewerben 1976 in Kingston. Mit vier Medaillen wurde dieses die erfolgreichste Teilnahme deutscher Segler bei olympischen Spielen.

Von 1984 bis 1988 war Otto Schlenzka’s Erfahrungsschatz noch einmal gefragt als Racing Consultant im Auftrage der IYRU für die Olympischen Spiele in Pusan Korea.

Nie hat Ötte jedoch seine Liebe zu den Starbooten aufgegeben. Selbst in der Zeit, als er Leiter der Kieler-Woche-Organisation war, hat er einige Jahre trotzdem seine MERKUR auf die Regattabahnen geführt. In der internationalen Starbootklasse leitete er zeitweilig das Regatta Management Commitee und war Mitglied des klasseneigenen Schiedsgerichts und Rear Commodore der Klasse.

Für seine Verdienste um den Sport zeichnete ihn der Bundespräsident mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse aus, der Internationale Seglerverband ehrte ihn mit dem Silbernen Ehrenkreuz, der Deutsche Seglerverband wählte ihn zum Ehrenmitglied seines Vorstandes. 1995 wurde er mit der Beppe Croce Trophy des internationalen Seglerverbandes ausgezeichnet und die Stadt Kiel ernannte Otto Schlenzka 1996 in Anerkennung seiner Verdienste um den Segelsport für Kiel und die Förderung des weltweiten Rufes der Kieler Woche zu ihrem Ehrenbürger.

Bis in die letzten Tage war Otto Schlenzka ein engagiertes Mitglied des Vorstandes des Kieler Yacht-Clubs, ließ sich kein seglerisches Ereignis entgehen, das in erreichbarer Nähe war und nahm jede Einladung auf Segelbooten oder Schiffen der Marine an.

Otto Schlenzka, war ein aktiver Segler, ein vorbildlicher, großzügiger, aber kritischer Kamerad und ein Ratgeber, dem der Kieler Yacht-Club aus über 80 Jahren Mitgliedschaft und fast 60 Jahren Vorstandsarbeit viel zu verdanken hat.

Wir verneigen uns in Ehrfurcht und Dankbarkeit vor unserem Kommodore, dem Förderer, Freund und Ratgeber unseres Clubs und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.  Seiner Familie fühlen wir uns alle in stiller Trauer verbunden.

Ötte, Du wirst uns im KYC als Segelkamerad, als Freund und als Ratgeber sehr fehlen. Dein Name wird stets Teil der Geschichte des Kieler Yacht-Clubs sein.

Danke, Ötte, Farewell.

Der Vorstand des Kieler Yacht-Clubs

 

Jeder ist eingeladen, sich in das Kondolenzbuch der Landeshauptstadt Kiel einzutragen. Es liegt ab Montag, den 02. August 2015 im Rathaus, vom 07. bis 09. August im Kieler Yacht-Club und anschließend wieder im Rathaus aus.

Die Trauerfeier in der Kirche findet statt am  Freitag 07. August 2015 um 10.00 Uhr  in der Pauluskirche im Niemannsweg 16.

Die Urnenbeisetzung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im Kreise der Familie.