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Kurs: Mini Transat

Bad Laasphe/ Kiel. 2021 hatte KYC-Mitglied Melwin Fink mit einem Husarenritt bei der Mini Transat für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt hat er mit gemeinsam mit seinem ehemaligen Kontrahenten Lennart Burke einen würdigen Nachfolger gesucht – und in Tom Wehde gefunden. Der ehemalige Yachtschüler hat sich unter fast 50 Bewerberinnen und Bewerbern durchgesetzt. Er startet beim Mini Transat 2027.

Das Finale der letzten Sechs. Foto: Next Generation Boating

Er macht das Rennen: Tom Wehde. Foto: Next Generation Boating

Es war ein langer Tag im November im westfälischen Bad Laasphe. Fast 50 junge Seglerinnen und Segler hatten sich beworben, um die Mini Transat Kampagne von Next Generation Boating zu segeln.
Der Clou: Wer hier gewinnt, kann sich ganz aufs Segeln konzentrieren. Melwin Fink und Lennart Burke bieten nicht nur ihre große Erfahrung als Unterstützung an, sondern liefern auch gleich das passende Boot. Zusammen mit ihren Sponsoren stellen sie ihrem Schützling einen perfekt ausgestatteten Vector 6.5 zur Verfügung.
„Bewerber sollten viel „Engagement und Motivation mitbringen, da die Mini-Kampagne einiges abverlangt“, hatte Melwin angekündigt „Im Mini 6.5 zu segeln, bedeutet in erster Linie allein Probleme an Bord zu lösen, an die eigenen Grenzen und auch darüber hinaus zu kommen und sich nicht so leicht aus der Bahn bzw. aus dem Boot werfen zu lassen. Es gilt mit der Einsamkeit an Bord zurecht zu kommen und sich von Niederlagen nicht entmutigen zu lassen“, so Lennart weiter.

Finale!
Sechs Bewerber hatten es in die Finalrunde geschafft, unter ihnen Tom Wehde aus Kiel. In der Kleinstadt in NRW sollte die Entscheidung fallen: Wer bringt das passende, breite Portfolio an soft und hard skills mit? – Das sollte ein Assessment Center klären: 
Wer ist mental, seglerisch und technisch topfit? 
Wer kann Wind und Wetter richtig einschätzen? 
Wer kennt sein Boot in- und auswendig?
„Die Jury hat es sich nicht leicht gemacht, sämtliche Aspekte und Kompetenzen immer wieder verglichen. Schlussendlich fiel die Wahl auf denjenigen, der sowohl technisch, persönlich als auch aufgrund seiner seglerischen Erfahrungen überzeugen konnte: Tom Wehde, der 25-jährige Bootsbauer aus Kiel“, erläutern die Organisatoren. „Unser Sieger hat schnelle Entscheidungen getroffen und effizient gehandelt“, betonte Melwin Fink. 

„Ich schrecke vor (fast) nichts zurück!” 
... hatte Tom Wehde im Vorfeld gesagt. In der Kieler Yachtschule und ihrem Umfeld hat er seine ersten Segelerfahrungen gesammelt. Neben dem Fahrtensegeln hat er schon früh das Regattasegeln für sich entdeckt. Kieler Woche, Nordseewoche, Blue Ribbon Cup: Tom war dabei. J80 bis Big Boat: Er hat sie gesegelt. 
Anfang diesen Jahres hat er sich einen Traum erfüllt, den Atlantik überquert und „Blut geleckt“. Nach der Baltic 500 war ihm klar: Shorthanded segeln ist noch mal ganz anders spannend!
So wuchs ein neuer Traum: Die Mini Transat.
Jetzt hat der Kieler überzeugt. Sein neuer Kurs liegt an. Er wird 2027 in die Solo-Offshore-Regatta im kleinen Boot starten. Dass Tom auch da nicht gern hinten fahren will, steht zu vermuten: Allein 2024 holte er in seinen Crews Silber bei der ORC Europameisterschaft 2024 und beim RORC Transatlantic Race (ICR 0).

Wie es weitergeht
Erst einmal wird Tom sich mit dem Boot vertraut machen. Bis Dezember liegt der Mini in Kiel. Anschließend kommt er nach Hamburg in die Werft. Bei der Bewerbung zeigte sich Tom, der noch nie auf einem Mini gesegelt war, zuversichtlich: „Am Ende ist es auch nur ein Boot“, grinste er.  
Kommendes Frühjahr geht es dann mit dem Vector 6.5 nach Frankreich, wo Tom in die Mini- Szene eintauchen wird. Französisch kann er noch nicht. Dieses Auftakt-Handicap teilt er jedoch mit den meisten seiner deutschen Vorgänger. 
Seinen ersten offiziellen Auftritt hat Tom auf der Boot Düsseldorf im Januar, wo er einen Vortrag zum Projekt Mini Transat 2027 halten wird. Nach Trainings in Lorient startet er dann in die ersten Regatten.


Carina Wegner