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Heimspiel mit Tücken

Kiel. Mit einem bunten Mix von Flaute bis zu heftigen Böen, bedecktem Himmel, strömendem Regen und strahlendem Sonnenschein präsentierte sich die Innenförde in den vergangenen drei Tagen den 18 Teams der 1. Segel-Bundesliga. Die KYC-Crew verteidigt mit fünf Rennsiegen ihren Platz vier im Gesamtranking.

(c) DSBL/ Sailingenergy

Was für ein Segel-Bundesliga Spieltag auf der Kieler Innenförde vor der beeindruckenden Kulisse des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ und den ein- und auslaufenden Kreuzfahrtschiffen. Kein Tag glich dem anderen, nur die Teams, die sich schnell auf die ständig wechselnde Wetterkonstellation einstellen konnten, segelten zum Erfolg.

Am Freitag präsentierte sich das Segelrevier auf der Innenförde mit mäßigen, aber konstanten Windbedingungen, die den Seglerinnen und Segler vor allem ein großes taktisches Geschick und hohe Konzentration abverlangten.  Die Kieler starteten durch, fuhren drei Rennsiege in Folge ein. Nur ein Frühstart schlug negativ zu Buche, aber das minderte die Stimmung der KYC-Crew nicht: „Wir sind nichtsdestotrotz nach dem ersten Tag richtig happy gewesen“, so Steuermann Lasse Kaack, der mit Jonathan Knottnerus-Meyer (26) als Trimmer, Paul Kübel (30) als Taktiker und Moritz Hausberg (26) auf dem Vorschiff segelte.
Am darauffolgenden Samstag war es bis 15 Uhr flau, bei sehr leichtem Wind ging es dann endlich an die Startlinie. Die langen Startverschiebungen hatten Nerven gekostet. Die Kieler hatten ihre Mühe, wieder ins Rennen zu finden – und atmeten auf, als nach zwei Flights das Schlusssignal für den Tag fiel. 
„Am heutigen Sonntag hatten wir dagegen Bedingungen vom Allerfeinsten“ strahlt Anke Nowak, Geschäftsführerin der Segel-Bundesliga. „Sonne und Wind von sechs bis 20 Knoten haben die Liga-Teams komplett gefordert, wer heute erfolgreich war, musste die ganze Zeit sehr aufmerksam segeln und auf jede kleine Veränderung sofort reagieren.“
Da fanden die Kieler ihren Rhythmus wieder, beendeten den Spieltag mit zwei Siegen in Folge. Als das letzte Rennen noch lief, zog Lasse Kaack, kaum an Land, das Spieltagsfazit: „Es wäre ein bisschen mehr drin gewesen, aber trotzdem: Wir sind zufrieden.“ Unter dem Strich steht für die KYC-Crew Platz fünf im Spieltagsranking. Damit haben sie ihr eigenes Ziel – mindestens Platz sechs – übertroffen. 
Im Gesamtranking haben die Kieler ihre Position auf Tabellenplatz vier stabilisiert. 


Viel Lob erhielt Wettfahrtleiter Kai Bertallot vom Liga-Team des KYC für die Arbeit seines gesamten Teams in den vergangenen drei Tagen. Um nach der Flaute am zweiten Tag noch so viele Flights wie möglich zu realisieren, nutzte er buchstäblich bis zur letzten Minute die Zeit für das Ankündigungssignal zum finalen Rennen aus. Kai Bertallot, leitender Trainer im Kieler Yacht-Club, setzt sich als Teammanager, Trainer und aktiver Segler sehr stark für das Bundesliga-Team des KYC und die nötige Unterstützung der Liga durch die Clubs ein und ist neben Lasse Kaack einer der beiden Steuermänner des Vereins. „Ich finde das Liga-Format mit den kurzen, knappen Rennen unglaublich spannend, sowohl als Segler, als auch als Wettfahrtleiter“, sagt Kai Bertallot. „Bei den einzelnen Spieltagen sind wir immer auf die Mithilfe der gastgebenden Vereine angewiesen, mit meinem Engagement für das Liga-Team des KYC und als Wettfahrtleiter hier auf der Förde möchte ich etwas von dem zurückgeben, was mir bei anderen Vereinen ermöglicht wird.“

Passend zum Liga-Event in Kiel fand im Hotel Kieler-Yacht-Club, in dem die Segel-Bundesliga für den Spieltag zu Gast war, am Samstagabend eine große Liga-Party statt. „Wir freuen uns sehr, dass wir nun schon zum zweiten Mal im Hotel Kieler Yacht-Club gern gesehene Gäste waren“, sagt Liga-Initiator Oliver Schwall, der sich freute, dass er mit den Kieler Partnern „den 18 Teams einen perfekten Spieltag" bieten konnte.
 
Auch der vierte Spieltag der 1. Segel-Bundesliga sowie der zeitgleich stattfindende dritte Spieltag der Zweitligisten findet vom 30. August bis 1. September 2024 in Kiel statt. Gastgeber ist dann das Segelcamp Kiel an der Kiellinie. Bei Live-Moderation können die Zuschauer und Fans direkt von den Liegestühlen aus die Rennen auf dem Wasser verfolgen.