Strahlender Sieger des German Offshore Award 2025, des Senatspreises der Freien und Hansestadt Hamburg, ist zum vierten Mal Ausnahmesegler Boris Herrmann. Der Hamburger Segelprofi, der inzwischen 40-mal den Atlantik überquerte, erhielt die Auszeichnung für seinen zweiten Platz bei der Regatta von New York in die französische Vendée im Juni 2024.
„Selten fiel die Entscheidung so knapp aus. Nur 0,41 Punkte trennten die siegreiche Yacht nach Auszählung der von der Jury vergebenen Punkte von der Zweitplatzierten“, betonte Staatsrat Christoph Holstein in seiner Laudatio.
„Das Rennen New York-Vendée war ein atemloser Sprint über mehr als 3.000 Seemeilen, bei dem die Yacht ihre ganze Performance ausspielen konnte“, erinnerte der Laudator. [Der NDR berichtete.] „Boris Herrmann hat in diesem Rennen eindrucksvoll gezeigt, welches Potenzial die Yacht bei optimalen Witterungsbedingungen hat und wie überragend sein Schiff segelt, wenn Mensch und Boot als perfekte Einheit funktionieren.“
Schon drei Mal hat Boris Boris Herrmann den German Offshore Award in der Vergangenheit gewonnen, erstmals 2009 gemeinsam mit Felix Oehme auf der Class40 Beluga Racer für das Portimão Global Race. Mit der „Malizia – Seaexplorer“ wurde er bereits 2018 für die Route du Rhum und 2021 für die Vendée Globe ausgezeichnet.
Seit Jahren setzt sich Herrmann mit Team Malizia für die Kampagne „A Race We Must Win“ ein. In seiner Dankesrede lenkte Herrmann den auf das dringende Rennen um den Klimaschutz - zum Schutz der Ozeane und unseres Planeten. Mit Blick auf die kommenden Rennen in diesem Jahr, darunter The Ocean Race Europe, betonte Herrmann das Hauptthema der Regatta: „Connecting Europe“, ein Motto, das auch politisch interpretiert werden kann.
Platz zwei ging an die 2023-Siegeryacht TP 52 „Red Bandit“, die nach dem Sieg im Rolex Middle Sea Race von vielen insgeheim als Favorit für den Senatspreis gehandelt worden war.
Den Wehring & Wolfes Jugendpreis erhielten Melwin Fink und Lennart Burke, die zusammen äußerst erfolgreich mit der Class 40 „Next Generation Boating“ an einer gemeinsamen Offshore Karriere arbeiten. Die Auszeichnung erhielten die jungen Segler für ihre Erfolge in der Jugendförderung beim Commodore Cup 2024 in Zusammenarbeit mit dem Kieler und dem Lübecker Yacht Club und das Sponsoring Projekt Mini Transat 2027, das der 24-jährige ehemalige Yachtschüler Tom Wehde für sich entscheiden konnte.
„Es ist uns gelungen, unsere Passion ‚Think big, think social‘ umzusetzen und die Jury aufgrund unseres Einsatzes für die Jugendförderung von uns zu überzeugen. Es hat uns wahnsinnig viel Spaß gemacht, diese Events mitzugestalten, und wir bedanken uns sehr herzlich bei der Entscheidung der Jury, bei unseren Sponsoren und bei allen, die dies gemeinsam mit uns für den Nachwuchs möglich gemacht haben“, freuten sich die Segler.
Den Life Time Award für sein seglerisches Lebenswerk erhielt Carl Friedrich Schott der über Jahrzehnte international als Wettfahrtleiter im Einsatz war, u.a. bei den Olympischen Spiele 1972 vor Kiel.
Mona Küppers, Präsidentin Deutschen Segler-Verbandes, animierte in ihrem Grußwort die Anwesenden, sich intensiver um den Nachwuchs im Offshoresegeln zu bemühen und forderte sie nachdrücklich auf, Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Zugang zum Seesegeln zu erleichtern. „Für den Commodore Cup stellt der DSV jedes Jahr eine Yacht mit einer jungen Crew, ich wünsche mir, dass viele Vereine diesem Beispiel folgen“, appellierte sie.
Der German Offshore Award wird jährlich für die beste deutsche Hochseeyacht bei internationalen Regatten von einer Jury aus Vertretern der Hamburger Segelvereine Blankeneser Segel-Club, Hamburger Segel-Club, Norddeutscher Regatta Verein, Segelvereinigung Altona-Oevelgönne und Mühlenberger Segel-Club (MSC) unter Vorsitz des Hamburger Segel Verbandes vergeben.
Der Hamburgische Verein-Seefahrt richtet den Senatspreis in Zusammenarbeit mit der German Offshore Owners Association aus. „Vor uns liegt ein spannendes Segeljahr, vor allem die Wiederauflage des Admiral’s Cup im Jahr des 100. Geburtstages des RORC werden viele Segelfans aufmerksam verfolgen“, sagte Joachim Brünner, Vorstand des Hamburgischen Verein-Seefahrt.
„Das erfolgreiche Team der ‚Red Bandit‘ geht unter deutscher Flagge vor Cowes an den Start. Wir drücken die Daumen, dass es gelingt, die erfolgreiche deutsche Admiral’s Cup Historie fortzuschreiben.“ Dort werden sie auf Boris Herrmann treffen, der mit dem monegassischen Team startet.
Carina Wegner