Mit etwas Anspannung war „Maxx“-Eigner Nielsen in den finalen Tag des Gold-Cups gegangen. Von außen betrachtet gab es nach seiner Performance an den Vortagen dafür zwar keinen Grund, aber „ein, zwei Patzer reichen einen ganz schnell durch“, so Nielsen. Als der Tagesauftakt mit einem zweiten Platz aber gleich gut losging, war er sich seiner Sache sicher. Und die beiden Abschlussrennen waren Genusssegeln. „Es ist eine Mannschaft aus Freunden und Familie. Wir hatten großen Spaß.“
Seit zwölf Jahren hat er das Boot und seitdem an vielen Regatten und Gold-Cups teilgenommen. Dabei hat sein Team Erfahrung gesammelt, um die richtigen Einstellungen für das Boot in verschiedenen Bedingungen zu finden. Den Schlüssel zum Erfolg sah Nielsen in einer klaren Taktik: „Wir haben nach dem Start schnell den freien Wind gesucht und dann das Boot laufen lassen.“
Auch für die Tatsache, dass auf den weiteren Podiumsplätzen mit den Teams von Kim Sörensen und Jens Hestbech weitere Dänen-Crews folgten, hatte er eine klare Erklärung: „Die X-99-Szene ist bei uns sehr aktiv mit vielen Regatten. Das bringt alle nach vorn. Wir hoffen darauf, dass sich das auch in Deutschland wieder entwickelt.“
Kiel Cup nach ORC
Einen weiteren dänischen Sieg gab es im Kiel-Cup der ORC-Klasse A+B. Die „Dixi 4“ von Erik Stannow (Helsingör) ist ständiger Gast in Kiel. Schon zur Maior-Regatta Anfang Mai war sie auf der Kieler Förde gut in Fahrt gekommen, belegte vor sechs Wochen Rang drei und schwang sich nun mit acht Siegen in den neun Wettfahrten zum klaren Sieger auf. Dahinter folgten die norwegische „Sons of Hurricane“ von Jon Sverre Hoiden und die deutsche „Surprise“ von Marie Becker (Kiel).
Ebenso deutlich fiel der Sieg in der ORC C+D aus. Jürgen Klinghardt (Lübeck) segelte mit seiner „Patent 4“ ebenfalls zu acht Siegen. Erst im Coastal Race, als der Gesamtsieg schon feststand, ließ es die Klinghardt-Crew mit Platz fünf etwas ruhiger angehen, konnte das Ergebnis aber streichen. Der Eigner zeigte sich sehr zufrieden: „Das haben wir so nicht erwartet, denn eigentlich sind schwache Winde gar nicht unsere Stärke. Aber wir haben die Yacht zu dieser Saison etwas erleichtert, haben Innenballast herausgenommen und waren mit einem Mann weniger unterwegs. Das hat uns fast 200 kg leichter gemacht“, so der Patentanwalt.Mit mehreren X35 auf den Verfolgerplätzen war starke Konkurrenz am Start in der Gruppe der kleineren ORC-Yachten. Bei diesem Kiel-Cup waren die „Sydbank“ von Torsten Bastiansen (Flensburg) und die „Freya“ von Noah Piotraschke (Kiel) allerdings chancenlos gegen eine überlegen segelnde „Patent 4“.