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Generalprobe im Kieler Yacht Club Restaurant

Am 13. November fand im Restaurant "Ahoi" an der Kiellinie im Hotel Kieler Yacht-Club mit ca. 100 geladenen Gästen die Generalprobe zur bevorstehenden offiziellen Eröffnung statt. Nachfolgend der Bericht des Restaurantkritikers und Takelmeister in einer Person:

Schon das Betreten des komplett neu gestalteten Restaurants löste beim Takelmeister und seiner Frau einen gewissen "Oh-Effekt" aus. Keine Spur mehr von der altbackenen Einrichtung und der grellen bläulichen Neonbeleuchtung. Statt dessen ein durchgängig modernes und dennoch dezentes Ambiente mit entsprechend dezenter Tischbeleuchtung. Am Empfangstresen kurz mit Namen vorgestellt, wurden wir umgehend zu unserem im unteren Restaurantteil gelegenen Tisch 49 geführt.

Der nächste Aha-Effekt war die Speisekarte. Verschiedene Speiserichtungen zu durchgängig akzeptablen Preisen machten eine Auswahl sehr schwer, da sich alles sehr interessant anhörte.

Vorspeise: Wir entschieden uns für Carpaccio in Kombination mit einem Cocktail namens "Steffens Pflaumenkick" neben den üblichen Tischgetränken. Das trotz der enormen Gästemenge zeitnah servierte Carpaccio, ungewohnt garniert mit Trüffelbutter, Chilichips und frischem Salat ließ die berechtigte Frage aufkommen ob das denn überhaupt schmecken kann. Es folgte ein erster skeptischer Probehaps, das angefrorene dünne Rindfleisch zerging nebst Beilagen auf der Zunge, und die Geschmackszellen explodierten. Übereinstimmendes Resultat: Das beste Carpaccio, das wir je gegessen haben. Ebenso überzeugte der von Steffen Henseler kreierte Pflaumencocktail.

Hauptgang: Auch hier war die Wahl wieder sehr schwer. Bestellt wurde nach langem Nachdenken schließlich "Fish&Chips Henssler Style" und ein "Teriaky Beef Burger". Die nun entstehende längere Wartezeit von einer guten halben Stunde war aufgrund der Vollauslastung des Restaurants absolut entschuldbar. Wir fühlten uns aber durch die ständige und zuvorkommende Betreuung unserer Servicefee Laura sehr gut aufgehoben. Die persönliche Ansprache mit "Du" statt des steifen "Sie" empfanden wir persönlich als höchst angenehm und fühlten uns gleich heimisch. Der schließlich aufgetischte Hauptgang stand der Vorspeise in nichts nach. Beide Gerichte waren mit frischem Salat garniert und hervorragend gewürzt. Und endlich mal wieder Fritten, wie man sie sich wünscht. Schön kross und mit Salz/Paprika (vieleicht war es auch Chili) genau richtig abgestimmt. Salz und Pfefferstreuer blieben übrigens bei allen Gerichten ungenutzt. Hensslers Hauswürzmischung, bestehend aus den Grundkomponenten Chili, Koreander und noch irgendwas erzeugte eine dezente durchaus angenehme aber nicht aufdringliche Schärfe, die mir bereits bei der Vorspeise aufgefallen war. Die abwechselnden Gespräche mit Tischnachbarn und das "luschern" auf deren Hauptgerichte ließ uns zu der Erkenntnis kommen, das es in diesem Restaurant noch viel mehr "Tolles" zum Essen gab. Trotz Vollauslastung der Küche waren alle Speisen entsprechend dem Motto "das Auge isst mit" liebevoll garniert. Auffallend war die Tatsache, das Hensslers Lieblingsgemüse rote Zwiebeln sind, denn diese waren überall dabei. Zum Nachtisch entschieden wir uns für die Schokotörtchen mit einer Kugel Eis und roten Früchten. Schnell geliefert rundete dieser den absolut gelungenen Abend ab.

Alles in allem ein nahezu perfekter Einstand dieser Gastronomie, die auf jedem Fall das Zeug dazu hat, ein Kieler Szenelokal zu werden. Uns wird man mit Sicherheit öfters dort sehen. Die abschließend an den Tisch gelieferte Rechnung in Höhe von 87,10 €, die zu unserer Überraschung lediglich zur Ansicht war, empfanden wir für ein 3-Gänge Menü einschließlich diversen Getränken als absolut fair und angemessen. Fazit: Wir kommen wieder

Text: Hauke Bohnen

Fotos: Lasse Lange