Das ist für uns besonders interessant, weil wir hier zuhause meistens auf flachem Wasser trainieren und selbst bei Ostwind keine Welle entsteht, die vergleichbar mit der des Atlantiks ist. In allen vier Trainingsblöcken, die wir in Portugal verbracht haben, hatten wir viel Glück mit den Bedingungen und konnten viele Tage auf dem Wasser verbringen und uns verbessern. Mit uns im Süden war fast die gesamte 49er- und 49erFX Flotte des German Sailing Teams, sowie später auch die 470er und ILCA. Vilamoura wurde zu einem richtigen Segel-Hotspot und viele Nationen wie Großbritannien, Norwegen, Schweden, Holland, Belgien und weitere kamen ebenfalls zum Wintertraining dorthin. An qualifizierten Trainingspartnern hat es uns auch nicht gemangelt: Fünf 49erFX Teams, die im vergangenen Sommer bei der Olympiade am Start waren, sind schon wieder ins Training eingestiegen und segelten auch die Regatta mit, die vergangene Woche stattfand.
Der Vilamoura Portugal Grand Prix Round 2 (Round 1 war im Dezember.), bildete den Abschluss unserer Zeit in Portugal. Nach viel Training und nur wenig Regattasegeln, haben wir uns besonders gefreut, wieder gegen ein starkes Feld anzutreten. In unseren Trainingstagen vor der Regatta war ordentlich Wind und der brachte große, lange Wellen mit sich. Sie waren so groß, dass in Nazaré, an der Westküste Portugals, eine Surf Competition ausgerufen wurde. Während der Regattatage war der Wind abgeschwächt, die Wellen allerdings immer noch da. Bei solchen Bedingungen kann man richtig schnell sein und die Wellen nutzen, um zu beschleunigen. Es passiert aber auch schnell, dass die Strömung an den Segeln abreist und somit Geschwindigkeit und Stabilität verloren geht. Obwohl wir uns immer für taktische Flachwasser-Seglerinnen gehalten haben, hatten wir nach den vielen Segeltagen auf dem Atlantik ganz gut den Dreh raus. Wir lagen ab dem ersten Tag auf Platz zwei und gewannen zwei der neun Rennen. Am letzten Regattatag war etwas weniger Welle und der Wind kam ablandig, was das Ganze nochmal aufmischte. Vor dem letzten Rennen trennten uns nur wenige Punkte von dem polnischen Olympiateam auf Platz eins, schlagen konnten wir sie am Ende aber leider nicht. Somit blieben wir dem blauen Leibchen treu, welches wir als Zweitplatzierte tragen durften.
Wir sind sehr zufrieden mit diesem Saisonstart und freuen uns auf die kommenden Monate.
Als nächstes sind wir Ende März bis Anfang April auf Mallorca zur Trofeo Princesa Sofia. Der letzte Halt unserer „Wintertour“ wird die French Olympic Week in Hyères im April sein. Im Anschluss fahren wir zusammen mit unseren Booten wieder nach Hause. Wir freuen uns schon wieder darauf, zuhause auf der Kieler-Förde zu trainieren, wenn die Temperaturen hier wärmer sind.
Bis bald!
Eure Emma (Kohlhoff) & Anna (Barth)