„Geschafft!“ – Gleich im ersten Rennen auf dem Seerevier segelte die KYC-Crew sich ganz nach vorn. Ja, sie wollten wieder angreifen.
Im Frühjahr war klar gewesen: In ihrer ersten Saison im Oberhaus der Deutschen Segel-Bundesliga gab es ein klares Ziel: Positionieren, Klasse erhalten. Mit drei Top-Sechs-Ergebnissen waren die Kieler am Wannsee, in Warnemünde und Kiel stark in die Saison gestartet, hatten Platz vier im Gesamtklassement erobert. Dann kam der Ausrutscher: Bei drehigen Winden segelten den Kielern die anderen Crews in der Heimat davon. Auf dem herausfordernden See-Revier im Süden berappelten sie sich dann wieder, beendeten den fünften Spieltag auf dem Starnberger See auf Platz 13.
Am Donnerstag, 17. Oktober, starteten Moritz Peitzner (25) am Steuer und Jonas Rohwer (22) auf dem Vorschiff in ihr zweites Event in Folge auf dem Binnenrevier. Die Crew komplettierten Noah Lee Piotraschke (25) als Taktiker und Berit Bellin (25) am Trimm. Klar war: Sie wollten zurück in die Top Ten.
Hier war Nervenstärke gefordert. Flaute, leichte und drehende Winde gefährdeten die Rennen – und den gesamten Spieltag: „Die Bedingungen waren unfassbar schwierig“, sagte Steuermann Moritz Peitzner. „Wir hatten sehr wenig Wind und einen Tag Regen. Erst die Thermik hat uns heute ermöglicht, noch so viele Rennen wie nötig zu starten, damit der Spieltag in die Wertung eingehen kann“, so Anke Nowak, Geschäftsführerin der Segel-Bundesliga, am Schlusstag.
Mit einem Rennsieg beendete die Kieler Crew die Saison. „Das tat nochmal gut“, freute sich Teamsprecher Jonas Rohwer. Unter dem Strich für den Spieltag steht Platz zehn. Im Gesamtranking stehen die Kieler jetzt auf Platz 11, punktgleich mit den Zehntplatzierten.
„Insgesamt sind wir mit unserem Saisonergebnis zufrieden“, so Jonas Rohwer weiter: „Wir haben uns diese Saison in der Ersten Segel-Bundesliga etabliert und viel gelernt. Nächstes Jahr wollen wir konstantere Ergebnisse erzielen, Ausrutscher vermeiden. Dann wollen wir in der Tabelle weiter nach oben schauen und mit der gewonnenen Erfahrung die erste Hälfte der Tabelle (Top 9) angreifen."
Nach dem Finale ist vor dem DSL-Pokal
Die Meisterschale ging erstmals an den Mühlenberger Segel-Club (MSC), Platz zwei holte der Norddeutsche Regatta Verein (NRV), der auf dem Starnberger See mit KYC-Segler Tom Heinrich an den Start ging. Die Abstiegsplätze belegten der Konstanzer Yacht-Club (KYC), die Regatta Segler Neuruppin (RSN), der Württembergische Yacht-Club (WYC) und der Flensburger Segel-Club (FSC), der mit 98 Zählern das Schlusslicht der Tabelle bildet.
Während die Erstligisten mit sechs Flights das Minimum für die Wertung des Spieltages
erreichten, gelang es für die Vereine der zweiten Segel-Bundesliga nicht, mehr als fünf Flights zu segeln. Aufsteiger sind das Team des Westfälischen Yacht-Club Delecke (WYD), der Blankeneser Segel-Club (BSC), der Potsdamer Yacht-Club (PYC) und der Klub am Rupenhorn. Sie werden sich kommende Saison im Oberhaus der Deutschen Segel-Bundesliga mit den Kielern messen.
Mit dem Finale ist die Bundesliga-Saison 2024 noch nicht ganz beendet: Ende Oktober findet auf dem Möhnesee der DSL-Pokal statt, die letzte Entscheidung über die Ränge der zweiten Segel-Bundesliga. 2019 hatten die Kieler ihre erste Saison in der Junioren-Segelliga beim DSL-Pokal mit dem Aufstieg gekrönt.
Text: Carina Wegner