Als Gesamtsechster und fünfte Europäer (und Nation) beenden wir in diesem Jahr die EM im Nacra17 mit mehr positiven als negativen Eindrücken. Die diesjährige EM wurde in einer Woche gesegelt, in der wir so wenig Wind hatten wie bei keiner von uns bisher gesegelten Regatta im Olympischen Segelsport und kann entsprechend als harter Test oder auch optimale Trainingsmöglichkeit für uns bewertet werden!
In vierzehn Einzelrennen an fünf Regattatagen standen wir nur selten zu zweit im Trapez, was in der Regel schon ab acht Knoten oder ca. drei Beaufort Windstärke möglich ist. Bisher waren solch leichte Winde noch nie unsere Paradebedingungen...
In dieser Woche jedoch konnten wir den „Schaden“ an unserer Gesamtserie in den extremen Leichtwindrennen ein wenig reduzieren und in solchen Rennen glänzen, in denen doch mal ein Hauch mehr Wind war und der sonst rasante und meist fliegende Katamaran aus der Verdränger-Fahrt ins Gleiten oder Fliegen übergegangen ist. Am Ende der Serie steht also der Gesamtrang sechs, was hinter zwei Italienern in den Top Drei gleichzeitig Nationenplatz fünf und damit ein recht zufriedenstellendes Leichtwind-Ergebnis für uns darstellt.
Sobald auch nur ein Rumpf geflogen ist, konnten wir bei der diesjährigen EM hingegen umso mehr mit konstanten Ergebnissen in den ersten sechs und meistens top drei Teams beenden und uns damit eine Art Fehler-Puffer erarbeiten, der nach einem verkorksten letzten Regattatag mit vier Rennen bei kaum segelbaren und extrem leichten Winden enorm wertvoll war.
Neben der wertvollen Möglichkeit, uns diese Woche mit unserem Verbesserungspotenzial bei leichten Winden auseinander zu setzen stand aber auch noch die Erbringung der DOSB Nominierungs-Kriterien auf unserer Wunschliste.
Als fünfte Nation und Gesamtsechster konnten wir nach der diesjährigen WM also bei bereits zwei von drei Qualifikationswettkämpfen punkten und alle Bedingungen erfüllen, um alleine mit einer Teilnahme beim dritten Wettkampf im März 2024 vor Palma unsere Nominierung für die Olympischen Spiele abzusichern - ein unheimlich gutes Gefühl, ab sofort den Fokus voll und ohne Sorgen oder zusätzlichen Druck in den kommenden Wintermonaten auf Lanzarote und die direkte Vorbereitung zu legen.
Coach Marcus resumiert: "Heute, gut ein halbes Jahr vor der Olympischen Regatta in der Bucht von Marseille, haben wir trotz einer turbulenten und nicht gänzlich befriedigenden Saison 2023 das deutsche Nationenticket in der Tasche und unsere Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund durch top Leistungen bei WM und EM so gut wie sicher."
Eine Ausgangslage, die uns Rückenwind verschafft auf dem Weg in einen alles entscheidenden Winter auf Lanzarote, wo wir hoffentlich noch offene Potenziale entfachen und uns optimal auf Marseille vorbereiten werden.
Dank unserer Partner und unserem Team im Hintergrund stehen wir vor einem gut vorbereiteten Berg Arbeit in den nächsten Monaten, der abgearbeitet werden möchte.
VIELEN DANK DAFÜR!
Auf geht’s!
Paul und Alica